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AHAG Wertpapierhandelsbank AG i.I.

  • ISIN DE0005013304
  • Land Deutschland

Unternehmensprofil


Die AHAG Wertpapierhandelsbank AG hat dem Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen (BAKred) am 26. April 2002 drohende Zahlungsunfähigkeit nach § 46 b KWG mitgeteilt. Aufgrund der seitens einer Aktionärsgruppe am 8. April 2002 eingereichten Anfechtungs- und Nichtigkeitsklage gegen die Beschlüsse der Hauptversammlung vom 6. März 2002 habe das Amtgericht Dortmund entschieden, die für die Rekapitalisierung der AHAG notwendigen Kapitalherabsetzungs- und erhöhungsbeschlüsse auszusetzen und folglich nicht in das Handelsregister einzutragen, erklärt das Unternehmen. Somit könnten die weiteren Schritte auf dem Wege zur Gesundung der Gesellschaft nicht erfolgen. Eine Investorengruppe hatte, so heißt es weiter, eine weitere Überbrückungsfinanzierung der AHAG nur unter der Bedingung der Eintragung der die Kapitalmaßnahmen betreffenden Beschlüsse zugesichert. Der Vorstand der AHAG sah sich folglich nicht in der Lage, die anstehenden Zahlungen zu leisten. Vor diesem Hintergrund sei das BAKred vom Vorstand über den Sachverhalt informiert worden. Bis auf weiteres würden keine Finanzdienstleistungsgeschäfte (dies beziehe sich insbesondere auf den Handel von bei der AHAG gehandelten Aktien) durchgeführt, schließt das Unternehmen seine Mitteilung.

Die Geschäftstätigkeit der AHAG Wertpapierhandelsbank AG erstreckt sich vornehmlich auf den deutschen Wertpapiermarkt und hier auf die drei Geschäftsfelder Aktienhandel, Emissionsgeschäft (umfasst die Vorbereitung, Beratung und Durchführung von Kapitalmarktschritten) und die in 2000 begründete Sparte Skontroführung. Traditionell ist das Unternehmen insbesondere stark auf das vor- und außerbörsliche Segment fokussiert. Zuletzt wurden die Aktivitäten auch auf das börsliche Segment ausgedehnt. Die Kundenstruktur der Gesellschaft bezieht sich sowohl auf die privaten als auch auf die institutionellen Bereiche, die neben der Hauptverwaltung in Lünen von Zweigstellen in Stuttgart, München und Hamburg aus betreut werden – als weiteren Standort hat das Unternehmen Berlin im Auge. Mit ihrer geschäftlichen Ausrichtung bewegt sich die AHAG in einer Nische. Hier will man zielgerichtet wachsen. So soll der Bekanntheitsgrad der Gesellschaft durch interessante neue vor- oder außerbörsliche Kandidaten sowie durch eine spezielle Angebotspalette rund um den Gang an eine deutsche Wertpapierbörse gesteigert werden.

Von strategischer Bedeutung ist die enge Zusammenarbeit mit der BÖRSENMAKLER SCHNIGGE AG, die durch das Joint-venture SCHNIGGE-AHAG venture capital AG (AHAG-Anteil 37,5%) untermauert ist. Weitere wichtige Kooperationspartner sind u.a. die Findus Beteiligungen AG und die im Bereich Merger & Acquisitions tätige Sattler & Partner AG. Im Geschäftsjahr 2000 begleitete die AHAG zehn außerbörsliche Privatplatzierungen mit anschließender Preisfeststellung im Telefonhandel. Direkt an der Börse platziert wurden Sattler & Partner, die Schneider-Neureither & Partner AG und die LHA Krause AG.

Aus Ertragssicht hat die AHAG der allgemeinen Schwäche an den Kapitalmärkten im zweiten Halbjahr 2000 Tribut zollen müssen. Noch zum Ende des dritten Quartals habe sich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit mit 13,35 Mill. DM annähernd auf Vorjahresniveau bewegt. Die Geschäftsentwicklung im vierten Quartal habe dann das Gesamtergebnis erheblich beeinflusst. Negativ hätten sich vor allem die Abschreibungen der insolvent gewordenen Unternehmen mondia AG, CyberRadio AG und Evalis AG zu Buche geschlagen. Diese Positionen seien als vorbörsliche Beteiligungen gehalten worden, und zwar mit dem Ziel der Platzierung am Neuen Markt. Der Abschreibungsbedarf belief sich auf 1,46 Mill. DM. Insgesamt wurden die Wertberichtigungen auf 9,90 Mill. DM beziffert. Vor diesem Hintergrund verringerten sich Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit und Jahresüberschuss letztlich kräftig.