LensWista AG
Original-Research: LensWista AG (von GBC AG): –
Original-Research: LensWista AG – von GBC AG
Einstufung von GBC AG zu LensWista AG
Unternehmen: LensWista AG
ISIN: DE000A0LR803
Anlass der Studie: Research Comment – Vorstandsinterview
Empfehlung: –
Kursziel: –
Letzte Ratingänderung: –
Analyst: Felix Gode, CFA
Vorstandsinterview – LensWista AG – Vorstand Rolf Ackermann
Zum 1. März 2015 wurde Herr Rolf Ackermann in den Vorstand der LensWista AG
berufen. Über seine Ziele als Vorstand und die Herausforderungen der
kommenden Perioden hat die GBC AG in einem Interview mit Herrn Ackermann
gesprochen.
GBC: Sie sind seit März 2015 Vorstand der LensWista AG. Wieso wurde der
Wechsel vollzogen?
Ackermann: Das Vorgängerteam hat die Entwicklung der Silikon-Linse der
LensWista AG in den vergangenen Jahren begleitet und zur Marktreife
gebracht. Diese Phase ist mit dem Erhalt der Zertifizierung abgeschlossen
und es kommt nun auf die Konzentration auf den Vertrieb sowie den
begleitenden Aufbau der Produktion an. Dabei können wir uns auch
vorstellen, bei der Vermarktung der Linsen eine Partnerschaft mit einem der
großen Kontaktlinsenhersteller einzugehen. Mit dem vorherigen Vorstand sind
wir indes nach wie vor eng verbunden. So steht uns zum Beispiel Herr du
Bois im Aufsichtsrat weiterhin mit seiner Erfahrung zur Verfügung.
GBC: Ende 2014 haben Sie die Zertifizierung für ihre Dauertragelinse aus
Vollsilikon erhalten. Was bedeutet das für LensWista?
Ackermann: Der Erhalt der Zertifizierung nach der Medizinprodukterichtlinie
ist ein wesentlicher Meilenstein in unserer Unternehmensgeschichte gewesen.
Mit der Zertifizierung ist es uns nun möglich die Serienproduktion
aufzubauen und den Vertrieb zu starten. Die jahrelange Entwicklungsarbeit
kann nun also monetarisiert werden.
GBC: Was ist die Besonderheit der Vollsilikonlinse?
Ackermann: Die Vollsilikonlinse besteht aus biokompatiblem Silikon und hat
daher wesentliche medizinische Vorteile gegenüber herkömmlichen Hartlinsen
oder Silikon-Hydrogel-Linsen. Dies ist vor allem der Fall, weil die Linse
extrem sauerstoffdurchlässig ist und das Auge daher ausreichend versorgt
wird. Gemessen wird die Sauerstoffdurchlässigkeit anhand des sog.
Dk/t-Wertes. Herkömmliche Silikon-Hydrogel-Linsen erreichen beispielsweise
einen Dk/t-Wert in Höhe von maximal 130. Die Vollsilikon-Linse von
LensWista erreicht Dk/t-Werte von 630 und liegt damit um rund das Fünffache
über dem derzeitigen Marktstandard.
Hinzu kommt die hohe Hydrophilie der Linse. Das bedeutet, dass die Linse
keine Tränenflüssigkeit aus dem Auge aufnimmt, wie das bei
Silikon-Hydrogel-Linsen der Fall ist. Wir rechnen damit, dass unsere
Vollsilikonlinse auf Grund dieser Eigenschaft vor allem auch für Menschen
mit trockenen Augen viel besser geeignet ist.
GBC: Welche Vorteile bringen die genannten Eigenschaften?
Ackermann: Lästige Nebeneffekte wie bei anderen Linsen, etwa Kratzen oder
sogar medizinische Komplikationen wie Einsproßungen oder sog. Jelly-bumps
gibt es bei der Vollsilikonlinse nicht. Zudem ist die Linse formstabil und
daher im Vergleich zu herkömmlichen „weichen“ Kontaktlinsen sehr gut im
Handling und bietet einen deutlich besseren Tragekomfort. Insofern haben
wir hier einen absoluten Wettbewerbsvorteil, den es nun in den kommenden
Perioden gilt auszunutzen. Auf Grund der guten Eigenschaften ist die
Vollsilikon-Linse auch für Einsteiger und im Übrigen auch sehr gut für
Kinder und Jugendliche geeignet. Ein Marktsegment, das bislang nur sehr
schwer adressierbar war, wir aber in Zukunft angehen können.
GBC: Haben Sie diese Technologie exklusiv oder könnten Wettbewerber
ebenfalls Vollsilikonlinsen herstellen?
Ackermann: Wir haben einen umfangreichen und internationalen Patentschutz
auf das Design der Linse sowie auf das Herstellungsverfahren. Der
technologische Vorsprung, den wir durch die Patentierung erlangt haben,
beträgt unserer Einschätzung nach mindestens drei bis fünf Jahre. Damit
haben wir ausreichend Zeit für die Industrialisierung der Produktion und
die Marktdurchdringung.
GBC: Mit der erfolgten Zertifizierung können Sie nun in den Vertrieb für
die Linse gehen. Was sind hier die nächsten geplanten Schritte?
Ackermann: Nach der Zertifizierung der Linse haben wir jetzt die
Möglichkeit an potenzielle Investoren heranzutreten. Wir haben nun ein
marktfähiges Produkt und eine aussichtsreiche Vertriebsstrategie. Über die
kommenden Jahre gilt es nun die Produktion zu industrialisieren und die
Marktdurchdringung voranzutreiben. Dafür werden wir entsprechende Mittel
benötigen und sind zuversichtlich Partner für die Fortentwicklung der
Gesellschaft zu finden.
GBC: Wie planen Sie die Linse „an den Mann zu bringen“?
Ackermann: Nachdem die 1. Phase mit der Zertifizierung der Linse nun
abgeschlossen ist, wollen wir nun in der 2. Phase den Proof of Concept
erbringen. Dies erfolgt zunächst durch einen sog. Spezialistenlaunch, was
bedeutet, dass wir die Linsen zuerst ausschließlich an
Kontaktlinsen-Experten, also beispielsweise Anpasserstudios bzw.
Kontaktlinsenstudios und Optiker, vertreiben und damit eine Marktakzeptanz
aufbauen. Dieser Schritt hat bereits begonnen und soll noch im Jahr 2015
abgeschlossen werden. Wenn wir die Akzeptanz bei den Spezialisten erlangt
haben, dann können wir in der 3. Phase auf die breite Markteinführung
setzen. Dabei stehen wir, wie eingangs schon erwähnt, auch einer
Zusammenarbeit mit einem der großen Kontaktlinsenhersteller aufgeschlossen
gegenüber.
GBC: Wie viel Kapital werden Sie für die genannten Maßnahmen benötigen?
Ackermann: Im ersten Schritt, für den angesprochenen Spezialistenlaunch,
planen wir mit einem Kapitalbedarf in Höhe von rund 0,9 Mio. € für 2015, um
den Proof of Concept zu erbringen. Um die Produktion auf einen
industriellen Standard mit Serienfertigung zu bringen und um einen gut
strukturierten, internationalen Vertrieb aufzubauen, planen wir mit
Investitionen in Höhe von insgesamt rund 8,0 Mio. €, verteilt über die
nächsten 5 Jahre, um unseren Wettbewerbsvorteil bestmöglich ausnutzen zu
können. Aber wir haben ein marktfähiges Produkt und eine aussichtsreiche
Vertriebsstrategie und können damit auf Investoren zugehen.
GBC: Wie sehen die Chancen der LensWista AG in Zahlen ausgedrückt aus?
Ackermann: Das Umsatzpotenzial für Kontaktlinsen allein in Europa ist
enorm. Der europäische Markt für Kontaktlinsen wird auf ein Volumen von 1,5
Mrd. € pro Jahr geschätzt und wächst stabil mit jährlich rund 3-4 %. Die
größten Teilmärkte sind dabei Großbritannien, Spanien, Frankreich, Italien
und natürlich Deutschland. Allein in Deutschland gibt es rund 3 Mio.
Kontaktlinsenträger. Davon tragen ein Drittel, also eine Million Menschen,
Monatslinsen. Je nachdem welchen Marktanteil man hierbei zu Grunde legt,
lassen sich nur hierzulande Marktpotenziale in klar zweistelliger
Millionenhöhe pro Jahr ausmachen. Schon bei sehr kleinen Marktanteilen kann
die LensWista AG beim Umsatz also schnell in den mittleren bis hohen
einstelligen Millionenbereich vordringen. Setzt man dies in den
internationalen Kontext, auf Europa und weltweit bezogen, sind diese Zahlen
natürlich nochmals deutlich höher.
GBC: Warum erfolgt der Vermarktungsstart erst jetzt, wo doch die
Zertifizierung schon Ende 2014 erfolgt ist?
Ackermann: Die Markteinführung der Silikonlinse bedarf einer sorgfältigen
Vorbereitung. Wir haben die Zeit seit der Zertifizierung intensiv genutzt,
um dies zu tun und haben den Expertenlaunch gründlich vorbereitet. Damit
stellen wir sicher, dass ein zielgerichteter Vertriebsstart erfolgt und die
Erfolgschancen maximiert werden.
GBC: Wo liegt der Break-even-Umsatz?
Ackermann: Die LensWista AG ist sehr schlank aufgestellt, mit einer
niedrigen Fixkostenbelastung. Von daher sollten wir den Break-even sehr
schnell erreichen können. Auf Grund der schlanken Struktur gehen wir davon
aus, dass wir den Break-even auf EBITDA-Basis bereits Mitte 2016 erreichen
können.
GBC: Eignet sich die Technologie auch für andere Linsenarten? Was kann man
als weitere Produkte in Zukunft erwarten?
Ackermann: Auf jeden Fall. Neben der Silikon-Dauertragelinse Element SL+
haben wir ja bereits die Verbandlinse Element BL im Angebot, welche
ebenfalls bereits zugelassen ist und am Markt angeboten wird. Mit der
Element SL steht darüber hinaus eine 90-Tage-Tagestragelinse kurz vor der
Markteinführung. Unser derzeitiges Produktportfolio wird mit dem speziell
auf unsere Linsen abgestimmten Pflegemittel Element Solution abgerundet.
In den kommenden Jahren bieten sich aber noch viel weitreichendere
Möglichkeiten für uns. Unsere Silikontechnologie eignet sich z.B. auch
hervorragend für Linsen zur Korrektur von Hornhautverkrümmungen oder
Alterssichtigkeit. Auch die Entwicklung von Interokularlinsen zum Einsatz
bei grauem Star ist ein Gebiet mit hohem Potenzial. Wir haben also noch
viele Entwicklungsmöglichkeiten in den kommenden Jahren.
GBC: Herr Ackermann, vielen Dank für das Gespräch.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/12991.pdf
Kontakt für Rückfragen
Jörg Grunwald
Vorstand
GBC AG
Halderstraße 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach §34b Abs. 1 WpHG und FinAnV Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter:
http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung.htm
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