Shelly Group AD
Original-Research: Shelly Group AD (von Montega AG): Kaufen
Original-Research: Shelly Group AD – von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu Shelly Group AD
Unternehmen: Shelly Group AD
ISIN: BG1100003166
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Kaufen
seit: 07.09.2023
Kursziel: 58,00 BGN (zuvor: 52,00 BGN)
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: –
Analyst: Nils Scharwächter
Fazit von der IFA 2023 in Berlin: Shelly dem Wettbewerb voraus
Die Shelly Group hat sich auf der fünftägigen IFA in Berlin präsentiert und
ist auf sichtbar großes Interesse gestoßen. Während die Messestände der
Smart Home-Anbieter im Allgemeinen gut besucht waren, zeigte sich
besonderer Andrang bei Shelly. So scheint der Anbieter nicht nur am
Kapitalmarkt, sondern insbesondere auch aus Kundensicht zu überzeugen. Im
Folgenden unsere Key Takeaways aus den Gesprächen mit dem Unternehmen sowie
Vertretern weiterer Anbieter:
Shelly mit verfügbaren Technologien hervorragend aufgestellt: Einig waren
sich die Hersteller, mit denen wir sprechen konnten, dass die Etablierung
eines übergeordneten Standards durch die Matter-Institution mit dem Ziel
der höchstmöglichen Interoperabilität zwischen den Lösungen verschiedener
Anbieter noch einige Zeit andauern wird. Zumal sich der tatsächliche
Kundennutzen u.E. ohnehin beschränken dürfte, da sich die zahlreichen Smart
Home-Enthusiasten Ökosysteme mit den bereits verfügbaren Standards
errichtet haben. Nichtsdestotrotz arbeiten die Teams rund um Dimitar
Dimitrov an einer Lösung, die Matter-Protokolle ergänzend zu den bisherigen
Formaten einzubinden, was mit der neuen Chip-Generation noch dieses Jahr
erfolgt. Gegenüber spezialisierten Anbietern sehen wir bei Shelly den
eindeutigen Vorteil, mit den angebotenen Technologien sowohl den DIY-Markt
(insbesondere WiFi sowie Bluetooth) als auch durch die Akquisition von
Qubino z-Wave-Kunden zu adressieren. Letztere gehört insbesondere auf dem
für Shelly attraktiven, jedoch bisher unterrepräsentierten,
nordamerikanischen Markt zu den weit verbreiteten Protokollarten und könnte
bei einer weiteren Expansion des US-Geschäftes helfen. Die aus dieser
Ausrichtung resultierende starke Wettbewerbspositionierung wurde ebenso in
den Gesprächen mit Konkurrenten wie Homematic sowie z-Wave-basierten
Anbietern wie FIBARO und Aeotec deutlich. Durch die preisgünstigeren WiFi-
und Bluetooth-Produkte wirkt sich das derzeit preissensitive
Konsumentenumfeld tendenziell nachfragefördernd aus – wie das Unternehmen
hierzu oftmals anführt: „Krisenzeiten sind Shelly-Zeiten“.
Professionalisierung der Strukturen im Fokus: In dem zweistündigen Gespräch
mit Co-CEO Wolfgang Kirsch wurde die hohe Relevanz des Strukturaufbaus
nochmals deutlich. So verteilt sich beispielsweise die Verantwortung im
mitarbeiterstarken R&D-Bereich (rd. 50% des Personals) nun auf Leon Kralj,
den ehemaligen GF von Qubino und Co-CEO Dimitar Dimitrov. Ersterer
fokussiert sich insbesondere auf den Hardware-, Firmware- und
Backend-Bereich, definiert und professionalisiert Prozesse, bündelt das
Mitarbeiter-Know How in Dokumentationen und verantwortet diverse
Produktzertifizierungen, für die zuletzt auch ein neuer Mitarbeiter
eingestellt wurde. Herr Dimitrov treibt vorwiegend das Frontend (App und
Web) voran und verantwortet derzeit die Entwicklung des proprietären
Betriebssystems (OS), was in Kombination mit dem neuen Shelly-Chip die
Grundlage für das Modulgeschäft bildet, das voraussichtlich zum Ende des
Jahres mit ausgewählten OEM-Kooperationspartnern in eine erste
Pilotierungsphase übergehen wird.
Zusätzlich wurde erstmals eine Social Media Managerin eingestellt, um auch
in diesem Bereich Standardprozesse zu etablieren (u.a. Influencer Marketing
bei Produkteinführungen) und somit das Tracking und Nachhalten zu
professionalisieren. Außerdem bereitet Shelly den gruppenweiten
SAP-Roll-out vor, für den der Go-Live nach einer zweimonatigen KoEx-Phase
zum 1. Januar 2024 vorgesehen ist. Um bei der Vielzahl an attraktiven
Wachstumsfeldern und daraus resultierenden Projekten eine konsequente
Fokussierung gewährleisten zu können, werden fortan nur diejenigen Vorhaben
realisiert, die nachvollziehbar auf die kurz- bis mittelfristigen Umsatz-
und Ergebnisziele einzahlen.
Neue Marktperspektiven gewinnen zunehmend an Visibilität und unterstreichen
ungebrochene Wachstumsaussichten: Während der IFA führte das Management
zudem weitere Gespräche mit dort ebenfalls ausstellenden OEMs, die
spürbares Interesse an der Modullösung äußerten. Die Kombination aus
Shelly-Chip und dem eigenen Betriebssystem bringt den
Elektrogeräteherstellern den großen Vorteil, Endkunden zusätzliche
Leistungen wie u.a. den Zugang zu präzisen Messwerten des Energieverbrauchs
anzubieten. Zuletzt hatte Shelly bekanntgegeben, bereits erste Partner für
die Pilotierungsphase gewonnen zu haben. Aufgrund der typischerweise hohen
Losgrößen dieser in Serie gefertigten Produktlinien gehen wir von einem
wesentlichen Einfluss auf die Wachstumsdynamik der Gruppe in den kommenden
Jahren aus. Beispielsweise lag laut Statista die Penetrationsrate von Smart
Home-Haushaltsgeräten in Deutschland in 2022 lediglich bei rd. 12%, soll
bis 2025 auf knapp 30% zunehmen und damit endgültig den Massenmarkt
erobern. Daraus erwarten wir allein für den deutschen Markt einen
jährlichen Bedarf von mehreren Millionen smarten Endgeräten. Diese
Entwicklung illustriert ein deutliches Nachfragewachstum, was u.E. auch in
weitaus größeren Märkten wie in den USA vorzufinden sein dürfte und das
Potenzial dieser Marktperspektive unterstreicht. Entsprechend haben wir
unsere Umsatz- und Ergebnisprognose für 2024 ff. leicht angehoben und
positionieren uns nun über der ausgesprochenen Mittelfrist-Guidance, die
bis Ende 2026 ein EBIT von min. 50 Mio. Euro bei einem Umsatzniveau von
min. 200 Mio. Euro in Aussicht stellt (MONe: 409,9 Mio. BGN bzw. 209,6 Mio.
Euro sowie EBIT von 102,5 Mio. BGN bzw. 52,4 Mio. Euro).
Strategische Partnerschaft mit Zendure – hohe Nachfrage nach Clean Energy:
Mit der vermeldeten Kooperation zwischen Shelly und Zendure, dem
EnergyTech-Start-up mit patentierten Energiegewinnungs- sowie
Speicherungslösungen, baut die Gruppe das Angebot im Anwendungsbereich des
Energiemanagements weiter aus. Die von Zendure vertriebenen
Balkonkraftwerke richten sich insbesondere an den nachfragestarken
Privatmarkt, der sich mit Blick auf die zuletzt volatilen Energiepreise
unabhängiger aufstellen möchte. Hierbei setzt Zendure auf die
Produktkombination aus Shelly Pro 3 EM sowie einer Plug-Lösung, um dem
Endkunden präzise Messwerte der eingespeisten und verbrauchten Energie zu
liefern. Auf der IFA haben zudem weitere Gespräche stattgefunden, die sich
um eine mögliche technische Implementierung im Produktionsprozess und damit
dem Serienprodukt drehten. Wenngleich wir vorerst von keinen nennenswerten
Volumina ausgehen, positioniert sich Shelly damit frühzeitig in einem enorm
wachsenden Markt, der zuletzt europaweit deutlich zweistellig zulegte. Laut
Bundesnetzagentur befanden sich im August 2023 mehr als 300.000
Mini-Solaranlagen in Deutschland in Betrieb. Die Meldung dürfte zudem das
Kooperationsinteresse weiterer Anbieter wecken, was sich positiv auf die
künftigen Wachstumsaussichten auswirken sollte.
Fazit: Mit einer YTD-Kursentwicklung von +125,5% hat Shelly bereits einen
herausragenden Weg am Aktienmarkt genommen. Nichtsdestotrotz sehen wir die
attraktive Positionierung und insbesondere die an Visibilität gewinnenden
Wachstumsfelder im aktuellen Kursniveau nach wie vor nicht ausreichend
reflektiert. Besonders beeindruckt uns die Kombination aus dem starken
Track Record und der Fortsetzung dessen in den kommenden Jahren (Top Line
CAGR 2022-26: 44,8%) bei einem nachhaltig hohen Profitabilitätsniveau
(EBIT-Marge > 20%) trotz des zeitgleich verfolgten kosten- und
ressourcenintensiven Strukturaufbaus. Vor diesem Hintergrund und angesichts
des überzeugenden Eindrucks von der IFA erachten wir Shelly für
aussichtsreich aufgestellt, um von der Dynamik des Marktes, der sich u.E.
auf absehbare Zeit zu einem Massenmarkt entwickeln wird,
überdurchschnittlich zu profitieren. Wir bekräftigen daher unsere
Kaufempfehlung mit einem angehobenen Kursziel i.H.v. 58,00 BGN (zuvor:
52,00 BGN).
+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss
bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /
HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++
Über Montega:
Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser
mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum
umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und
wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht
sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und
fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die
Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden
zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und
Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die
Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum
Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der
Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/27687.pdf
Kontakt für Rückfragen
Montega AG – Equity Research
Tel.: +49 (0)40 41111 37-80
Web: www.montega.de
E-Mail: research@montega.de
LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/montega-ag
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Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.
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