BÖHLER-UDDEHOLM AG
Ad hoc-Service: Böhler-Uddeholm AG Halbjahr 1
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Verstärkte Konjunkturabschwächung in Europa dämpft Edelstahl-
Nachfrage;
Umsatz- und Ergebnisrückgang im 1. Halbjahr 1999
Wien, 6. September 1999 – Die erwartete
Konjunkturabschwächung im Edelstahlgeschäft hat sich im 2.
Quartal 1999 verstärkt und vor allem die europäischen Länder
erfaßt, die für Böhler-Uddeholm den größten Absatzmarkt
bilden. Im Vergleich zum sehr guten 1. Halbjahr 1998
erzielte der Konzern in den ersten sechs Monaten des
laufenden Geschäftsjahres einen Umsatz von EUR 655,7 Mio.
und lag damit um 7% unter dem Wert der Vergleichsperiode
(EUR 702,0 Mio.).
Eine regionale Aufteilung des Umsatzes zeigt, daß die EU-
Länder inklusive Österreich mit 59% (61%) der wichtigste
Absatzmarkt bleiben, gefolgt von Amerika mit 19% (18%) und
Asien mit 10% (9%). Während sich die Nachfrage in Europa
deutlich und in Amerika geringfügig abschwächte, verfestigte
sich in den meisten asiatischen Märkten ein leichter aber
kontinuierlicher Aufwärtstrend. Betrachtet man den
Gesamtumsatz nach Kernbereichen, so leisteten die Edelstahl
Langprodukte den größten Beitrag mit 62% (61%), gefolgt von
den Bandprodukten mit 14% (15%), der Schweißtechnik mit 10%
(11%), der Schmiedetechnik mit 6% (5%) sowie sonstigen
Aktivitäten mit 8% (8%).
Der Auftragseingang erreichte im 1. Halbjahr 1999 EUR 438,7
Mio. und lag somit um 18% unter dem Wert für das 1. Halbjahr
1998 (EUR 533,3 Mio.). Der Auftragsstand in der Böhler-
Uddeholm Gruppe lag zum 30. Juni 1999 bei EUR 195,7 Mio. und
damit um 31% unter dem Vergleichswert des Vorjahres (EUR
282,7 Mio.).
Der Betriebserfolg (EBIT) erreichte im 1. Halbjahr 1999 EUR
39,0 Mio., dies entspricht einem Rückgang um 35% gegenüber
dem 1. Halbjahr 1998 (EUR 60,3 Mio.). Die EBIT-Marge lag
somit im 1. Halbjahr 1999 bei 5,9% gegenüber 8,6% im 1.
Halbjahr 1998. Das Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit (EGT) betrug EUR 27,5 Mio., dies
entspricht einem Rückgang um 43% gegenüber dem 1. Halbjahr
1998 (EUR 48,3 Mio.).
Die Steuerquote für Böhler-Uddeholm ist gemäß IAS Berechnung
mit 32 % (33%) anzusetzen. Der Periodenüberschuß nach
Minderheitsanteilen betrug somit im 1. Halbjahr 1999 EUR
18,4 Mio., dies ist um 39% weniger als im 1. Halbjahr 1998
(EUR 30,4 Mio.).
Der Cash-flow aus dem Ergebnis reduzierte sich im 1.
Halbjahr 1999 von EUR 74,0 Mio. um 26% auf EUR 54,8 Mio.
Gegenüber Jahresende 1998 stieg das Eigenkapital von EUR
512,5 Mio. um 1% auf EUR 519,6 Mio. Die Eigenkapitalquote
verringerte sich von 39% auf 37%, das Gearing betrug 59%
gegenüber 48% im Vorjahr.
Der Böhler-Uddeholm Konzern beschäftigte zum 30. Juni 1999
weltweit 9.274 Mitarbeiter gegenüber 9.372 Mitarbeitern zum
Stichtag des Vorjahres.
Kernbereiche im 1. Halbjahr 1999
Im Kernbereich Langprodukte verstärkte sich in den
vergangenen Monaten der Preisdruck vor allem bei
Werkzeugstahl. Die Investitionstätigkeit in den
Abnehmerbranchen – insbesondere innerhalb der EU-Länder –
blieb zurückhaltend und wirkte sich dämpfend auf die Preis-
und Mengenentwicklung aus. In dieser schwierigen
konjunkturellen Situation, von der auch Böhler-Uddeholm
teilweise betroffen ist, hilft das Ergebnisverbesserungs-
Programm, durch ambitionierte Kosteneinsparungen die
Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Ertragslage zu
mildern. Im Bereich der höchsten Qualitäten, wie etwa ESU-
Güten und pulvermetallurgisch hergestellten Stahlsorten, ist
der Preisdruck deutlich geringer. Die Fertigstellung der
neuen Pulvermetallurgie-Anlage am Standort Kapfenberg liegt
exakt auf Plan, mit dem Probebetrieb wird bereits im Oktober
begonnen.
Der Kernbereich Bandprodukte entwickelte sich gegenüber der
Vergleichsperiode relativ stabil, obwohl sich vor allem in
Deutschland und Amerika der Preisdruck spürbar verstärkte.
Trotz des Lagerabbaus bei vielen Kunden blieben die Mengen
in etwa auf dem sehr guten Niveau des Vorjahres. Die guten
Ergebnisse in diesem Kernbereich trotz der schwierigen
Rahmenbedingungen sind auf die ausgezeichnete
Marktpositionierung bei Bandprodukten sowie auf die
kontinuierlich umgesetzten Maßnahmen zur Kostensenkung und
Produktivitätssteigerung zurückzuführen.
Im Kernbereich Schweißtechnik hat sich der Markt nach dem
Konjunktureinbruch zur Jahreswende auf niedrigem Niveau
konsolidiert. Von einer Markterholung ist aber auch in den
nächsten Monaten nicht auszugehen. Um dem schwierigen
wirtschaftlichen Umfeld zu begegnen, wurden die
Kostensenkungs-Programme intensiviert, was auch mit
zusätzlichen Maßnahmen auf der Personalseite verbunden ist.
Der Kernbereich Schmiedetechnik zeigte im ersten Halbjahr
1999 sowohl im Bereich Flugzeugindustrie als auch bei
Turbinenschaufeln für Gas- und Dampfturbinen weiteres
Wachstum. Die Mengen und Preise konnten im bisherigen
Geschäftsverlauf auf gutem Niveau gehalten werden. Das US-
amerikanische Schmiedeunternehmen, das für Böhler-Uddeholm
im Mittelpunkt der Akquisitionsüberlegungen stand, soll an
einen amerikanischen Finanzinvestor abgegeben werden.
Ausblick
Das Management der Böhler-Uddeholm AG geht davon aus, daß
sich im 3. Quartal 1999 durch die Sommerferien in vielen
Ländern (Juli, August) der Geschäftsverlauf sehr verhalten
entwickeln wird. “Im 4. Quartal 1999 sollte vor allem in
Europa wieder eine positive Entwicklung einsetzen und den
für das Geschäftsjahr 2000 erwarteten Aufschwung einleiten”,
sagte Claus J. Raidl, Vorstandsvorsitzender der Böhler-
Uddeholm AG. Aus strategischer Sicht stehen im 2. Halbjahr
1999 die beiden wichtigen Investitionsvorhaben
Pulvermetallurgie (PM) und Vakuumerschmelzung (VIM) im
Vordergrund. Gleichzeitig werden weiterhin für die
Kernbereiche Langprodukte und Schmiedetechnik
Akquisitionsmöglichkeiten verfolgt, um auch auf diesem Wege
ein gezieltes Wachstum der Böhler-Uddeholm Gruppe zu
ermöglichen.
Rückfragehinweis: BÖHLER-UDDEHOLM AG, Abteilung Investor
Relations & Corporate Communications, Dr. Randolf Fochler,
Tel.: +43 1 798 69 01 707;
Der vollständige Halbjahresbericht ist auf der Homepage
www.bohler-uddeholm.com als Download verfügbar.
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