Clariant International AG
Clariant AG 1. Teil
Clariant AG: Teil 1 von 2
Ad-hoc-Mitteilung verarbeitet und übermittelt durch die DGAP.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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Teil 1 von 2
Clariant verbessert operative Leistung – Konzernverlust durch
ausserordentliche Abschreibungen – Verwaltungsrat verabschiedet Massnahmenpaket
Muttenz/Schweiz, 25. Februar 2003 – Clariant hat unter schwierigen
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein Umsatzwachstum in Landeswährung von 4,7%
erzielt (-3.3% in CHF). Alle Divisionen haben dazu beigetragen. Die Entwicklung
im Life Science Bereich hat nicht den Erwartungen entsprochen. Daher wurde eine
ausserordentliche Abschreibung in Höhe von 890 Mio. CHF vorgenommen. Wegen
dieser Massnahme weist das Unternehmen einen Konzernverlust von 648 Mio. CHF
aus. Ohne die Sondermassnahmen wäre ein Nettoergebnis von 242 Mio. CHF erzielt
worden. Nettoverlust und negative Währungseinflüsse reduzierten das Eigenkapital
auf 914 Mio. CHF. Eine Dividende wird nicht ausbezahlt.
Der Verwaltungsrat hat an seiner Sitzung vom 19. Februar 2003 ein
Massnahmenpaket verabschiedet. Damit wird die Eigenkapitalbasis verstärkt und
die operative Leistung verbessert. Die Bildung von rechtlich selbständigen
Einheiten erhöht die strategische Flexibilität für bestimmte Geschäfte.
Ausserdem sollen einige Nichtkernaktivitäten veräussert werden.
Wichtige Finanzkennzahlen
in Mio. CHF 2002 2001 2001, pro Veränderung in %
berichtet forma* gegenüber pro
forma
CHF LC
Umsatz 9330 9871 9652 -3,3 +4,7
Bruttoergebnis 3055 3084 2997 +1,9 +9,5
EBITDA 1112 1186 1139 -2,4 +6,1
EBITA** 690 631 597 +15,6 +27,6
Konzernverlust -648 -1242 – – –
Free Cash Flow 788 955 – – –
Investitionen in 339 505 – – –
Sachanlagen
Stand Dez. 2002 Dez. 2001
Eigenkapital 914 1958
Nettoschulden 3476 4282
* Verschiedene Sondereffekte aus dem Jahr 2001 wurden zur besseren
Vergleichbarkeit der Kennzahlen berücksichtigt: Verkauf des PVA/PVB Geschäftes,
des Werkes Cassella-Offenbach und der Beteiligungen an Harlow Chemicals Company
Ltd (Grossbritannien). Die Daten repräsentieren die Ergebnisse aus den
fortgeführten Geschäften.
** Operatives Ergebnis vor Einmal-Effekten und Abschreibungen auf Goodwill.
Goodwill Abschreibung
Clariant hat die ausserordentliche Goodwill-Abschreibung in Höhe von 790 Mio.
CHF vorgenommen, weil das Wachstum im Life Science Bereich nicht den
Erwartungen entsprach und Verbesserungen nicht im notwendigen Umfang
erzielt werden konnten. Auch mittelfristig ist aufgrund der Marktsituation nur
von einer langsamen Erholung auszugehen. Der gesamte im Life Science Bereich
am Ende des Berichtszeitraumes noch vorhandene Goodwill aus der BTP
Akquisition ist damit abgeschrieben. Zusätzlich wurde eine Wertberichtigung auf
Anlagen in Höhe von 100 Mio. CHF vorgenommen. Diese Abschreibungen haben zu
einem Konzernverlust von 648 Mio. CHF geführt. Die Eigenkapitalquote ging
dadurch auf 10.7% zurück.
Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 25.02.2003
Informationen und Erläuterungen des Emittenten zu dieser Ad-hoc-Mitteilung:
Umsatz und Ergebnis
Das Jahr 2002 war geprägt durch schwierige Rahmenbedingungen. Clariant hat
in diesem Umfeld ein Umsatzwachstum in Landeswährung von 4,7% erzielt (-3.3
in CHF). Alle Divisionen haben mit Volumenwachstum und besserem
Produktemix zum Umsatzwachstum beigetragen. Mit einem Wachstum von mehr
als 20% in Landeswährungen (über +12% in CHF) hat sich das Geschäft in
China, Hongkong und Taiwan äusserst positiv entwickelt. Trotz der ungünstigen
Umstände sind die Produktionskosten von 68.2% im Jahr 2001 auf 67.3% im
Jahr 2002 gesunken. Grund für diesen Rückgang waren unter anderem die
verbesserte Kapazitätsauslastung, die Beiträge aus dem
Restrukturierungsprogramm und sinkende Rohstoffpreise. Der Anteil variabler
Kosten in Marketing und Vertrieb blieb stabil, während der Fixkostenanteil
gesenkt werden konnte. Die niedrigeren Schulden reduzierten die
Finanzierungskosten. Dagegen belasteten die Wechselkursveränderungen des
Jahres 2002 das Ergebnis des Unternehmens. Der Schweizer Franken nahm an
Wert zu, während der US Dollar und einige lateinamerikanische Währungen an
Wert verloren. Ausserordentliche Ereignisse haben die Kosten für Verwaltung
und laufendes Geschäft negativ beeinflusst. Hauptsächlich der Bau einer neuen
Produktionsanlage in den USA hat wegen technischer Probleme zusätzliche
Kosten in Höhe von 50 Mio. CHF verursacht.
Clariant hat im Berichtszeitraum das europäische Dispersionen-Geschäft und das
weltweite Dispersionspulver-Geschäft verkauft. Ausserdem wurden in
Nordamerika die Hydrosulfit-Aktivitäten veräussert. Insgesamt weist das
Unternehmen einen Konzernverlust von 648 Mio. CHF aus. Ohne
Sondermassnahmen hätte ein gegenüber dem Vorjahr deutlich höheres
Nettoergebnis von 242 Mio. CHF ausgewiesen werden können.
Bilanz
Die Nettofinanzschulden konnten auf unter CHF 3.5 Mrd. deutlich weiter
reduziert werden. Dies wurde erreicht durch einen hohen operativen Cash Flow,
eine Reduktion des Umlaufvermögens, niedrigere Investitionen, Erträge aus
Devestitionen, sowie den starken Schweizer Franken. Bedingt durch den
Nettoverlust von 648 Mio. CHF und negative Währungseinflüsse reduzierte sich
das Eigenkapital auf 914 Mio. CHF. Eine Dividende wird nicht ausbezahlt.
Massnahmen
Der Verwaltungsrat hat an seiner Sitzung vom 19. 2. 2003 ein Massnahmenpaket
beschlossen, mit dem sich die finanzielle und operative Situation des
Unternehmens verbessern wird. Damit werden die Voraussetzungen für eine
nachhaltige Entwicklung gestärkt.
Die Massnahmen im einzelnen:
* Geschäfte, die nicht zu den Kernaktivitäten gehören, werden verkauft.
Insgesamt betrifft dies rund 7% vom Umsatz.
* Durch den Aufbau regionaler Servicezentren vor allem in Europa werden die
Distributions-, Logistik- und Verwaltungskosten um 10% gesenkt.
* Die Kapazitäten in den Geschäftseinheiten Pharma und Custom Synthesis der
Division Life Science & Elektronikmaterialien werden deutlich reduziert.
* Zur Erhöhung der strategischen Flexibilität werden die Geschäftseinheiten
Pharma, Custom Synthesis und Elektronikmaterialien sowie die Division
Masterbatches in rechtlich eigenständige Einheiten überführt.
* Die Konzernleitung wird an drei Positionen verändert.
Berichte der Divisionen
Umsatz in Mio Veränderungen EBITA
CHF in % Marge
2002 2001 CHF LW %
Textil, Leder &
Papierchemikalien 2769 2965 -6.6 +1.9 9.6
Pigmente & Additive 1814 1872 -3.1 +4.5 11.6
Masterbatches 1027 1038 -1.1 +5.4 9.8
Funktionschemikalien 2102 2153 -2.4 +5.8 6.5
Life Science &
Elektronikchemikalien 1618 1624 -0.4 +6.6 2.0
Konzern 9330 9652 -3.3 +4.7 7.4
Textil, Leder & Papierchemikalien
Die Division Textil, Leder & Papierchemikalien hat ihren Umsatz in
Landeswährungen um 1.9% gesteigert (-6.6% in CHF). Der EBITA betrug 267
Mio. CHF, was einer Marge von 9.6% entspricht. Steigendes Absatzvolumen,
moderater Preisdruck und stabile Margen verhalfen der Division zu einem
Ergebnis, dass über dem des Vorjahres lag.
Die Geschäftseinheiten Textilfarbstoffe und Textilchemikalien litten unter den
schwachen Textilmärkten in den USA, in Europa und in Japan. Die Verlagerung
von Teilen der Produktion nach Asien und dort vor allem nach China konnte die
Einbussen nur teilweise kompensieren. Im Sektor Automobiltextilien, wo hohe
Anforderungen an die Echtheiten der Produkte gestellt werden, wurden
Marktanteile hinzu gewonnen. Hohe Wachstumsraten verzeichnete die Einheit
Textilchemikalien in Pakistan, Indien und in der Türkei mit Produkten für
Technische Textilien. Die Geschäftseinheit Papier setzte sich mit einer
insgesamt sehr guten Leistung vom allgemeinen Marktwachstum deutlich nach oben
ab. Bei den optischen Aufhellern kompensierten höhere Volumen den Preisdruck.
Das Ledergeschäft hat sich im Berichtszeitraum nach zunächst schwachem Start
erholt und das Vorjahresniveau erreicht. Höherer Profitabilität bei stabilen
Umsätzen prägten die traditionellen Märkte Schuh-, Kleidungs- und Polsterleder.
Im Sektor Automobilleder wurde die Präsenz verstärkt. Die Geschäftseinheit
Dispersionen profitierte zunächst von sinkenden Rohstoffpreisen, die in der
zweiten Jahreshälfte aber wieder anzogen. Die nachlassende Baukonjunktur in
Europa belastet den Umsatz zusätzlich, was der Sektor Klebstoffe nur teilweise
wieder wett machen konnte.
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WKN: 895929; ISIN: CH0012142631; Index: SMI
Notiert: Amtlicher Markt in Frankfurt (General Standard); Freiverkehr in Berlin,
Düsseldorf, München und Stuttgart; Schweizer Börse (Hauptsegment); SEAQ-Handel
in London
250730 Feb 03
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