BTV – Bank für Tirol und Vorarlberg
BTV VIER LÄNDER BANK: Anlagebarometer für das vierte Quartal 2013: Europa und Japan stark; Zinswende bei Staatsanleihen in Sicht
BTV – Bank für Tirol und Vorarlberg / Schlagwort(e): Marktbericht/Prognose Umfeldanalyse Im dritten Quartal 2013 hat insbesondere Europa positiv überrascht. Die EU konnte die Rezession überwinden und ein leichtes Wirtschaftswachstum verzeichnen. Die USA weisen ein nach wie vor stabiles Wirtschaftswachstum auf, trotz Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen der US-Regierung. In Japan hat die stark expansive Geldpolitik der Zentralbank die erhofften positiven Effekte bewirkt: Die japanische Wirtschaft ist in den vergangenen Monaten deutlich gewachsen. In den Schwellenländern schwächte sich das Wachstum dagegen ab. Viele dieser Volkswirtschaften haben mit einer Verschlechterung ihrer Zahlungsbilanzen, notwendigen strukturellen Reformen und niedrigen Rohstoffpreisen zu kämpfen. Zudem ist es aufgrund der gestiegenen Wachstumsdynamik zu einem Stimmungsumschwung zu Gunsten der Industrieländer gekommen, wodurch die großen Wirtschaftsblöcke wieder mehr Kapital anziehen und weniger finanzielle Mittel in die Schwellenländer fließen. Besonders stark fällt die Konjunkturabschwächung in Ländern aus, deren Wirtschaft stark von Rohstoffen abhängt. Steigende Zinsen bei langlaufenden deutschen und US-Staatsanleihen weisen auf ein Ende des rund 20 Jahre andauernden ‘Superzyklus’ sinkender Zinssätze hin. Handlungsempfehlungen Aktien – Aktien bleiben weiterhin eine attraktive Anlageform. In der ersten Jahreshälfte lagen Gewinnschätzungen oft zu niedrig, viele Werte konnten positiv überraschen. Jetzt werden oftmals höhere Jahresgewinne erwartet. Die makroökonomischen Daten sprechen dafür, dass sich die Anlageklasse auch weiterhin positiv entwickeln wird. Die KGVs vieler Titel sind im historischen Vergleich nach wie vor fair beziehungsweise leicht günstig bewertet, das gilt vor allem für den europäischen und den japanischen Aktienmarkt. – Bei Aktieninvestments sind zurzeit besonders europäische und japanische Titel interessant. Aufgrund des schwachen Yens sollten Japan-Investments aber unbedingt währungsgesichert werden. Die meisten EU-Peripheriestaaten haben sich konsolidiert und ziehen wieder mehr Geld an. Sie sind deshalb mittlerweile ein interessantes Investitionsziel. Auch in den USA ist mit einer positiven Entwicklung zu rechnen, allerdings liegt hier das KGV im Schnitt bereits deutlich höher. Ihr Engagement reduzieren sollten Anleger hingegen in den Schwellenländern, allerdings lohnt sich ein genauer Blick auf die jeweilige Situation des Landes. Anleger sollten besonders Länder meiden, deren Wirtschaft stark von Rohstoffen abhängt, zum Beispiel Brasilien oder Indonesien. Volkswirtschaften mit gesunder Handelsbilanz und kontinuierlichem Wachstum wie Südkorea und Mexiko bleiben dagegen attraktiver für Investments. – Aktien aus defensiven Branchen wie beispielsweise Pharma, Nahrung und Energie sind bereits sehr teuer. Deutlich interessanter sind im derzeitigen konjunkturellen Aufschwung wachstumsorientierte Unternehmen. Besonderes Kurspotenzial bieten mittlere und kleinkapitalisierte Werte. Hier sollten private Anleger allerdings weniger auf Einzeltitel setzen, da solche ‘kleinen’ Werte oft eine höhere Volatilität aufweisen und schwer zu handeln sind. Hier eignen sich ETFs (Exchange Traded Funds) oder Investmentfonds besser, um diese Aktien im Portfolio abzubilden. Anleihen – Bereits im Juni 2013 sind die Zinsen für langlaufende deutsche und US-Staatsanleihen deutlich gestiegen. Damit mehren sich die Anzeichen für eine Zinswende. Auch für das kommende Jahr ist mit Renditeanstiegen bei Staatsanleihen zu rechnen. Für Anleger, die derzeit Staatsanleihen halten, insbesondere langfristig laufende, besteht deshalb ein Kursrisiko. Sollte sich der Trend steigender Zinsen bestätigen, kann das hohe Kursverluste bedeuten. Private Anleger sollten die Gewichtung von langlaufenden festverzinslichen Anleihen in ihren Portfolios reduzieren und stattdessen auf Titel mit Laufzeiten von maximal zwei bis vier Jahren setzen, auch wenn damit zur Zeit nur geringe Renditen zu realisieren sind. – Zuletzt eher schlecht entwickelt haben sich Staatsanleihen von Schwellenländern. Anleger sollten sich hier zurückhalten. Wer weiterhin auf solche Anleihen setzen möchte, sollte darauf achten, das Risiko gut zu streuen und einzelne Werte nicht zu stark zu gewichten. – Auch High-Yield-Unternehmensanleihen hatten sich in den letzten Monaten schwächer gezeigt, konnten sich aber besser halten als Schwellenländeranleihen. Die Papiere haben nach wie vor Potenzial, das Ausfallrisiko bleibt auf einem niedrigen Niveau. Dennoch dürften sie sich nicht mehr so gut entwickeln wie in den vergangenen Jahren. Der Renditeunterschied zu anderen Anleihen wird weiter sinken. Anleger sollten ihren Anteil am Portfolio deshalb eher reduzieren. – Eine interessante Anlage stellen Bankanleihen dar. Viele Geldinstitute haben in den vergangenen Jahren ihre Eigenkapitalbasis stark verbessert und sind wieder solide aufgestellt. Entscheidend sollte bei der Auswahl der Anleihen die Qualität des Emittenten sein und nicht, wie die Anleihe besichert ist. Rohstoffe – Bei Rohstoffen sollten Anleger weiterhin zurückhaltend sein. Das weltweite Wirtschaftswachstum bleibt trotz Erholung im Vergleich zum langjährigen Mittel unterdurchschnittlich. Während die Nachfrage deshalb schwach bleibt, gibt es ein großes Angebot und volle Rohstofflager. – Gold konnte sich zuletzt wieder etwas positiver entwickeln, aber die Nachfrage bleibt vergleichsweise niedrig. Vielen Anlegern fehlt das Vertrauen in das Edelmetall. Meiden. Währungen – Die unerwartet gute wirtschaftliche Entwicklung in Europa hat den Euro gestärkt, der gegenüber dem US-Dollar etwas aufwerten konnte. Dank der weiterhin robusten US-Wirtschaft kam es allerdings wieder zu einer leichten Gegenbewegung. Zum Jahresende dürfte der Euro bei etwa 1,30 US-Dollar liegen. Der US-Dollar sollte wieder etwas fester tendieren, wenn die US-Zentralbank das Aufkaufprogramm für Staatsanleihen (‘QE3’) allmählich auslaufen lässt, womit noch in diesem Jahr gerechnet wird. Insgesamt dürfte die Nervosität an den Währungsmärkten wieder etwas zurückgehen. – Der japanische Yen tendiert wegen der expansiven Geldpolitik der japanischen Zentralbank gegenüber US-Dollar und Euro schwächer. Diese Tendenz dürfte in den kommenden Monaten bestehen bleiben, da eher von der Europäischen Zentralbank und der Federal Reserve eine Abkehr von der lockeren Geldpolitik erwartet wird, als von Japan. – Bei den Schwellenländerwährungen wird es weiterhin größere Schwankungen geben, insbesondere bei Währungen aus Ländern, die stark von Rohstoffen abhängig sind. Diese Devisen sollten Anleger meiden und stattdessen Schwellenländer ins Visier nehmen, die ein stetiges Wirtschaftswachstum und eine gesunde Handelsbilanz aufweisen. Positive Entwicklungen sind von den Währungen Mexikos und Südkoreas zu erwarten, meiden sollten Anleger Brasilien und Indonesien. Das BTV Anlagebarometer ÜBER DIE BTV VIER LÄNDER BANK PRESSEKONTAKT DEUTSCHLAND Ende der Finanznachricht 12.09.2013 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch die DGAP – ein Unternehmen der EQS Group AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich. Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen. Medienarchiv unter http://www.dgap-medientreff.de und http://www.dgap.de |
230164 12.09.2013 |