Frankfurt am Main, 14. November 2016 – Die auf internationale Verkehrsfinanzierungen spezialisierte DVB Bank SE (ISIN DE0008045501) erzielte in den ersten neun Monaten 2016 ein Konzernergebnis vor Steuern von -27,3 Mio EUR (Vorjahr: 92,2 Mio EUR).
Ralf Bedranowsky, Vorsitzender des Vorstands der DVB Bank SE, kommentiert das Konzernergebnis wie folgt:
“Die DVB unterstrich ihren kontinuierlichen Fokus auf die wesentlichen Zielmärkte der internationalen Transportbranche und schloss stabiles und werthaltiges Neugeschäft mit 102 Transaktionen und einem Neugeschäftsvolumen von 4,2 Mrd EUR ab (Vorjahr: 137 Transaktionen mit einem Volumen von 5,0 Mrd EUR). Der Zinsüberschuss stieg auf 168,4 Mio EUR (Vorjahr: 151,6 Mio EUR). Das Neugeschäft im Aviation Finance und im Land Transport Finance entwickelte sich weiter erfolgreich. In den anhaltend schwierigen Marktsegmenten der Schifffahrt stand die Bank bestehenden Kunden und ausgewählten Neukunden weiterhin zur Verfügung – angesichts geringerer Neugeschäftsmöglichkeiten indes auf reduziertem Niveau. Auch das erfolgreiche Provisions- und Beratungsgeschäft konnte die Bank fortsetzen und so den Provisionsüberschuss um 3,8 % auf 79,8 Mio EUR (Vorjahr: 76,9 Mio EUR) steigern. Darüber hinaus gelang es, die Verwaltungsaufwendungen weiter stabil bei 134,3 Mio EUR auf Vorjahresniveau zu halten (Vorjahr: 133,7 Mio EUR) – trotz der weiterhin hohen Aufwendungen für regulatorisch bedingte Projekte.
Belastend wirkten sich zwei Faktoren aus:
Zum einen stieg die Risikovorsorge im Kreditgeschäft auf 156,9 Mio EUR an (Vorjahr: 62,7 Mio EUR) und wurde im Wesentlichen für Engagements im Altbestand des Shipping Finance-Portfolios und für Finanzierungen im Offshore Finance-Portfolio notwendig. Beide Portfolios leiden unter der schweren und anhaltenden Krise in ihren jeweiligen Märkten.
Die wesentlichen Marktentwicklungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:
– Die hohen Tonnage-Überkapazitäten hielten in vielen Segmenten der internationalen Schifffahrt an. In der jüngsten Vergangenheit haben politische Maßnahmen und spekulative Bestellungen zu einer hohen Anzahl an Neubauaufträgen besonders für chinesische und koreanische Werften geführt.
– Wegen des Zuflusses von neuer Tonnagekapazität entwickelten sich die Charterraten weiter negativ: Bereits seit 2015 stehen die Charterraten in der Offshore-Schifffahrt unter Druck und im ersten Halbjahr 2016 erzielte die Massengutschifffahrt die niedrigsten Erträge seit den Schifffahrtskrisen in den 1980er Jahren. Auch die Charterraten in der Containerschifffahrt nahmen während des dritten Quartals 2016 wegen des strukturellen Überangebots sehr deutlich ab. Bei den Schiffswerten ist eine korrespondierende Entwicklung zu beobachten.
– Diese im dritten Quartal 2016 anhaltenden Marktverwerfungen haben die Liquiditätspolster der Schifffahrtskunden weiter stark belastet, was sich deutlicher als bisher bei den Banken auswirkte.
– Darüber hinaus haben die geopolitischen Entwicklungen im östlichen Mittelmeerraum einige Segmente der Schifffahrt im dritten Quartal 2016 zusätzlich negativ beeinflusst.
Die DVB hat im dritten Quartal 2016 mit der erhöhten Risikovorsorge auf diese Entwicklungen reagiert.
Zum anderen wirkte sich der Wegfall eines im Vorjahr in den Aviation Investment Management-Aktivitäten der Bank erzielten substanziellen Einmalertrags ebenfalls belastend auf das Ergebnis aus Finanzinstrumenten gemäß IAS 39 aus. Dieses belief sich auf 13,8 Mio EUR (Vorjahr: 76,3 Mio EUR).”
Zu den Einzelheiten des Neunmonatsergebnisses Folgendes:
Der Zinsüberschuss legte im Wesentlichen bedingt durch stabiles und werthaltiges Neugeschäft um 11,1 % von 151,6 Mio EUR auf 168,4 Mio EUR zu. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft belief sich auf 156,9 Mio EUR (Vorjahr: 62,7 Mio EUR). Dabei wurde insgesamt Risikovorsorge in Höhe von 276,1 Mio EUR zugeführt, davon 234,1 Mio EUR in Shipping Finance und Offshore Finance. Im Gegenzug konnten insgesamt 117,6 Mio EUR an Risikovorsorge aufgelöst werden (davon 98,4 Mio EUR im Shipping Finance und Offshore Finance). Mithin lag der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge bei 11,5 Mio EUR (Vorjahr: 88,9 Mio EUR). Gegenüber dem Jahresende 2015 stieg der Bestand an Risikovorsorge bestehend aus Einzelwertberichtigungen, Portfoliowertberichtigungen und Rückstellungen von 291,8 Mio EUR um 39,1 % auf 406,0 Mio EUR.
Der Provisionsüberschuss, der im Wesentlichen Provisionen aus dem Neugeschäft des Transport Finance, aus dem Asset Management und Corporate Finance-Beratungsmandaten enthält, nahm um 3,8 % von 76,9 Mio EUR auf 79,8 Mio EUR zu.
Das Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen stieg von 3,8 Mio EUR auf 6,4 Mio EUR.
Das Sonstige betriebliche Ergebnis belief sich auf 6,6 Mio EUR (Vorjahr: -5,1 Mio EUR) und ist im Wesentlichen auf Erträge aus Entkonsolidierung von Tochtergesellschaften zurückzuführen.
Die Verwaltungsaufwendungen nahmen um 0,4 % auf 134,3 Mio EUR (Vorjahr: 133,7 Mio EUR) zu. Dabei erhöhten sich die Personalaufwendungen um 5,6 % auf 82,9 Mio EUR (Vorjahr: 78,5 Mio EUR). Die Anzahl der in einem aktiven Arbeitsverhältnis tätigen Mitarbeiter stieg im Vergleichszeitraum um 22 Personen auf 616 Mitarbeiter. Der Sachaufwand (inklusive Abschreibungen) sank hingegen um 6,9 % von 55,2 Mio EUR auf 51,4 Mio EUR.
Das grundsätzlich volatile Ergebnis aus Finanzinstrumenten gemäß IAS 39 (Handelsergebnis, Ergebnis aus Sicherungsbeziehungen, Ergebnis aus ohne Handelsabsicht abgeschlossenen Derivaten und Ergebnis aus Finanzanlagen) lag bei 13,8 Mio EUR (Vorjahr: 76,3 Mio EUR). Der Vorjahreswert enthielt einen substanziellen Einmalertrag aus Veräußerungen von Finanzanlagen (Teilveräußerung einer Beteiligung an der Wizz Air Holdings Plc). Dieser mit den Aviation Investment Management-Aktivitäten der Bank generierte Sondereffekt entfiel im Berichtszeitraum 2016.
Das Konzernergebnis vor Bankenabgabe, Sicherungseinrichtung BVR und Steuern belief sich damit auf −16,2 Mio EUR (Vorjahr: 107,1 Mio EUR). Hiervon waren bereits zu Jahresbeginn die für das Geschäftsjahr 2016 voraussichtlich anfallende Bankenabgabe in Höhe von 6,3 Mio EUR (2015: tatsächlich abgeführte Bankenabgabe in Höhe von 3,3 Mio EUR) und die Aufwendungen für die Sicherungseinrichtung des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken in Höhe von 4,8 Mio EUR (2015: Aufwendungen für die Sicherungseinrichtung des BVR in Höhe von 4,6 Mio EUR) abzuziehen.
Das Konzernergebnis vor Steuern sank von 92,2 Mio EUR auf -27,3 Mio EUR und das Konzernergebnis (nach Steuern) lag bei −23,6 Mio EUR (Vorjahr: 83,7 Mio EUR).
Im Vergleich zum Jahresende 2015 verringerte sich die Bilanzsumme der DVB zum 30. September 2016 – insgesamt um 2,3 % auf 26,0 Mrd EUR (31. Dezember 2015: 26,6 Mrd EUR).
Das nominale Kundenkreditvolumen (Forderungen an Kunden, Garantien und Bürgschaften, unwiderrufliche Kreditzusagen und Derivate) ging um 4,3 % auf 24,2 Mrd EUR zurück (auf US-Dollar-Basis: leichter Rückgang um 1,5 % auf 27,1 Mrd USD).
Die Entwicklung der finanziellen Steuerungsgrößen wurden im dritten Quartal 2016 ebenfalls von den beiden zu Beginn genannten Faktoren (erhöhte Risikovorsore im Kreditgeschäft und Wegfall des Sondereffekts aus dem Ergebnis aus Finanzanlagen) belastet. Diese entwickelten sich wie folgt:
Der Return on Equity (vor Steuern) ging auf -4,5 % (Vorjahr: 5,9 %) zurück. Die Cost-Income-Ratio stieg um 1,5 Prozentpunkte auf 56,1 % (Vorjahr: 54,6 %). Der risikoadjustierte Economic Value Added, der auch die operativen Erträge aus dem Ergebnis aus Finanzanlagen enthält, belief sich auf -122,5 Mio EUR (Vorjahr: -16,0 Mio EUR).
Die DVB berichtet Kapitalquoten, die nach den Basel-III-Grundsätzen (Advanced Approach) ermittelt werden. Danach belief sich die harte Kernkapitalquote zum 30. September 2016 auf 12,1 % (31. Dezember 2015: 16,3 %), während die Gesamtkapitalquote 17,5 % (31. Dezember 2015: 22,4 %) betrug.
Über die DVB Bank SE:
Die DVB Bank SE, mit Sitz in Frankfurt am Main, ist der führende Spezialist im internationalen Transport Finance-Geschäft. Die Bank bietet ihren Kunden integrierte Finanz- und Beratungsdienstleistungen in den Segmenten Shipping Finance, Aviation Finance, Offshore Finance und Land Transport Finance an. Die DVB ist an wesentlichen internationalen Finanz- und Verkehrszentren vertreten: am Firmensitz in Frankfurt am Main, an weiteren europäischen Standorten (Amsterdam, Athen, Hamburg, London, Oslo und Zürich), in Amerika (New York und Curaçao) und in Asien (Singapur und Tokio). Die Aktien der DVB Bank SE sind an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert (ISIN: DE0008045501). Weitere Informationen erhalten Sie unter www.dvbbank.com.
Ansprechpartnerin in der DVB:
Elisabeth Winter
Head of Group Corporate Communications
Managing Director
Telefon: +49 69 9750 4329
E-Mail: elisabeth.winter@dvbbank.com
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