M.M.Warburg & CO (AG & Co.) Kommanditgesellschaft auf Aktien
M.M. Warburg & Co. KGaA
M.M.Warburg & CO KGaA: Presseerklärung Krankenhausstudie
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Presseinformation
Öffentlichen und gemeinnützigen Krankenhäusern droht Abbau von 30% aller Betten
– Schließung von mehr als 217 Krankenhäusern bis 2005 erwartet
– Investitionsbedarf von 50 Mrd. EUR
– Auswege aus der Finanzierungskrise der Krankenhäuser
– Studie von M.M.Warburg & CO KGaA
Die Krankenhäuser in Deutschland geraten zunehmend unter Druck. Bis zum Jahr
2005 ist davon auszugehen, dass etwa 30 % der im öffentlichen und freigemein-
nützigen Bereich vorhandenen Betten abgebaut werden müssen. Bei heutiger
durchschnittlicher Bettenausstattung bedeutet dies, dass etwa 217 bis 241 Kran-
kenhäuser in Deutschland werden schließen müssen. Darauf macht eine aktuelle
Studie des Bereichs Investment Banking des Hamburger Privatbankhauses
M.M.Warburg & CO KGaA aufmerksam. Die Investmentbanker kommen in ihrer Studie
zum Ergebnis, dass der Investitionsstau in der deutschen Krankenhauslandschaft
nur durch Privatisierung bewältigt werden kann.
Die sich bereits seit Jahren anbahnende Finanzkrise führen die Warburg Invest-
mentbanker auf die immer knapperen Länderfinanzhaushalte zurück, die die För-
dermittel immer weiter kürzen. Allein im Zehnjahreszeitraum 1991 bis 2001 sind
die jährlichen Fördermittel in den alten Bundesländern von 2,699 Mrd. EUR auf
2,418 Mrd. EUR und damit um 10,4 % gesunken. Bezogen auf die gesamtwirt-
schaftliche Entwicklung ist dieser Rückgang noch drastischer zu bewerten. Denn
während der Anteil der Fördermittel am Bruttoinlandsprodukt in 1991 noch bei
0,24 % lag, reduzierte er sich fast um die Hälfte auf 0,13 % des
Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2001. Inzwischen hat sich ein Investitionsbedarf
von ca. 50 Mrd. EUR angestaut.
Die Lage vor allem für kleinere, nicht spezialisierte Krankenhausbetriebe wird
sich durch die schrittweise Einführung der Abrechnung nach Fallpauschalen noch
verschärfen. Diese Abrechnungsform, die im Rahmen der Gesundheitsreform 2000
entschieden wurde, erhöht die Anforderungen an Qualitätsstandards und den Zwang
zur Optimierung der Ablaufprozesse. Im System der Fallpauschalen sind
Investitionsaufwendungen und Abschreibungen jedoch nicht berücksichtigt, ob-
wohl der medizinische Fortschritt einen vermehrten Einsatz von Geräten und
damit einen wachsenden Flächenbedarf je Bett erfordert.
Die neue Lage wird nach Ansicht von Warburg zu mehr Wettbewerb um die Pati-
enten führen sowie die einzelnen Häuser zwingen, bestimmte Behandlungsformen
nicht mehr anzubieten, wenn bestimmte jährliche Mindestmengen unterschritten
werden. Die Krankenhauslandschaft wird sich damit in Gewinner und Verlierer
teilen. Der zu erwartende Konzentrationsprozess wird große, spezialisierte
Häuser begünstigen. Kleinere, insbesondere öffentliche und freigemeinnützige
Krankenhäuser werden zunehmend Teilbereiche ihres Behandlungsangebots
einstellen und sich darüber hinaus mit anderen Häusern zusammenschließen
müssen. Nur so können sie verhindern, auf die wenig lukrative Grund- und
Regelversorgung zurückgedrängt zu werden.
Neben dem dringenden Erschließen der Kapitalmärkte (etwa durch Mezzanine
Produkte) wird dieser Prozess letztlich nur durch weitere Privatisierungen der
öffentlichen und das Zusammengehen der freigemeinnützigen Krankenhäuser
bewältigt werden können. Andere Finanzierungsformen zur Aufbringung der er-
forderlichen Investitionsmittel sind wenig praktikabel und kaum wahrscheinlich.
Im Zuge der Privatisierung können Häuser in bestehende Kompetenzzentren und
Krankenhausnetze zum Beispiel mit einem zentral gesteuerten Einkauf und einem
zentralen Outsourcing eingebracht werden. Damit werden signifikante Kostenvor-
teile erzielt. Doch bei der Auswahl der Partner bzw. künftigen Mehrheitsgesell-
schafter sollte präzise geprüft werden, damit eine zukunftssichere neue Allianz
entstehen kann, empfehlen die Warburg-Investmentbanker.
Hamburg, 4. November 2003
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
M.M.Warburg & CO KGaA
Dr. David Lohmann (Investmentbanking – Healthcare)
Ferdinandstraße 75, 20095 Hamburg
Tel.: 040/32 82-25 41, Fax: 040/36 18-15 41
dlohmann@mmwarburg.com
M.M.Warburg & CO KGaA
Heinrich Wittig (Pressesprecher)
Ferdinandstraße 75, 20095 Hamburg
Tel.: 040/32 82-22 68, Fax: 040/36 18-11 22
hwittig@mmwarburg.com
Ende der Mitteilung, (c)DGAP 04.11.2003
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WKN: 381579; ISIN: DE0003815791; Index:
Notiert: Geregelter Markt in Hamburg
040947 Nov 03
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