Rödl & Partner GbR
Private-Equity-Boom im Mittelstand / Rödl & Partner-Studie: Wettbewerb um Beteiligungen wächst massiv
Rödl & Partner GbR / Schlagwort(e): Studie Private-Equity-Boom im Mittelstand / Rödl & Partner-Studie: Wettbewerb um Beteiligungen wächst massiv – Beteiligungsbranche in glänzender Stimmung – Mittelstand setzt bei Nachfolge und Wachstum auf Beteiligungskapital – Wachsender Wettbewerb um Mittelständler durch ausländische Investoren – IT, Cleantech und Medizintechnik führende Branchen für Private Equity – Bayern vor NRW attraktivstes Bundesland für Risikokapitalgeber – Sachsen holt auf Frankfurt/München, 29.06.2011: Das Interesse von Beteiligungsgesellschaften am deutschen Mittelstand wächst. 98 Prozent der Risikokapitalgeber planen im laufenden Jahr neue Beteiligungen, 90 Prozent davon investieren in mittelständische Unternehmen mit bis zu 100 Mio. Euro Umsatz. Auch das Marktumfeld für den Ausstieg aus Beteiligungen hat sich verbessert: 79 Prozent der Private Equity-Unternehmen planen Exits in diesem Jahr, 80 Prozent sehen dabei ein verbessertes Umfeld für Börsengänge. Wichtigste Gründe für die Aufnahme von Risikokapital sind die Wachstumsfinanzierung und die Regelung der Nachfolge. Das steigende Interesse strategischer Investoren und internationaler Private Equity-Gesellschaften am deutschen Mittelstand treibt die Unternehmenspreise nach oben und verschärft die Konkurrenz um attraktive Investments. Dies ergibt eine Befragung führender Beteiligungsunternehmen durch die internationale Beratungs- und Prüfungsgesellschaft Rödl & Partner. 'Die Mittelständler setzen auf Risikokapital, um das Wachstum im Wirtschaftsaufschwung zu finanzieren', erklärt Wolfgang Kraus, Geschäftsführender Partner von Rödl & Partner. 'Wir stehen vor einem Boomjahr für Private Equity im Mittelstand. Viele Gesellschaften werden in diesem Jahr aber auch Kasse machen und aus Beteiligungen aussteigen. Dies wird den Markt für Unternehmensverkäufe weiter anheizen und endlich für mehr Börsengänge sorgen.' Die positive Stimmung wird insbesondere mit dem Wirtschaftsaufschwung in Deutschland begründet. 84 Prozent der Beteiligungsgesellschaften erwarten eine bessere Marktsituation. Nahezu alle Gesellschaften planen neue Investments, 60 Prozent sogar 3-4 Beteiligungen in 2011. Es ist davon auszugehen, dass der Wert von 4,4 Mrd. Euro an Beteiligungskapital, das 2010 investiert wurde, nochmals deutlich gesteigert wird. Dabei bleibt die Beteiligungsbranche klar auf den Mittelstand fokussiert. Das Transaktionsvolumen der befragten Gesellschaften liegt bei 71 Prozent der Unternehmenszukäufe unter 20 Mio. Euro. 'Die Finanzkrise ist ausgestanden, jetzt benötigt die Wirtschaft Wachstumskapital. Die Beteiligungsbranche hat erkannt, dass sie im Mittelstand die attraktivsten Investitionschancen vorfindet. Die Liquidität dafür ist vorhanden', betont Björn Stübiger, Partner von Rödl & Partner, der die Studie durchgeführt hat. 'Aber der Boom und die wachsende Zahl ausländischer Investoren treibt auch die Unternehmenspreise in die Höhe. Viele Beteiligungen scheitern an zu hohen Preisvorstellungen und an der geringen Zahl interessanter Unternehmen.' Branchenfokus: IT Spitzenreiter vor Umwelttechnologie und Medizintechnik Klarer Favorit der Risikokapitalgeber sind die Branchen IT, Cleantech und Medizintechnik. Aber auch konjunkturabhängige Branchen stehen wieder mehr im Fokus, der Maschinenbau kann sich auf Platz vier vorschieben, die im letzten Jahr abgeschlagene Automotive-Branche schraubt sich auf Platz 8 vor. Auch die Erneuerbaren Energien gehören zu den Top-5-Branchen der Beteiligungsbranche. Angesichts der Katastrophe von Fukushima und der globalen Energiewende wird deren Bedeutung weiter zunehmen. Bayern vor Nordrhein-Westfalen attraktivster Investitionsstandort Die Branchenpräferenzen spiegeln sich auch in der führenden Position Bayerns als mit Abstand attraktivstes Bundesland für Beteiligungskapital wieder. Dies geht auf die starken Cluster im Bereich IT- und Kommunikation sowie der Medizintechnik und Biotechnologie zurück. Nordrhein-Westfalen auf Platz 2 profitiert von der hohen Unternehmensdichte und der Spezialisierung auf die Umwelttechnologie (Cleantech), während Baden Württemberg auf Platz 3 als innovativer Technologiestandort und mit einer starken Maschinenbau und Automotivebranche punkten kann. Zur Spitzengruppe aufschließen kann Sachsen, dies ist vor allem in der Konzentration des Landes auf Informationstechnologie, Mikroelektronik, Bio- und Umwelttechnologien sowie den Maschinenbau begründet. Marktumfeld für Börsengänge hat sich sprunghaft verbessert Nach der abermaligen Flaute im Jahr 2010 sehen 80 Prozent der Beteiligungsgesellschaften ein verbessertes Marktumfeld für Börsengänge in Deutschland. Als Marktsegment wird der Entry Standard (41 %) vor dem Prime Standard (39 %) und dem General Standard (20 %) bevorzugt. Dies ist angesichts der mittelständischen Orientierung der Beteiligungen nicht weiter verwunderlich. Allerdings dominiert bei den Ausstiegsmöglichkeiten weiterhin der Verkauf der Beteiligung an strategische Investoren (trade sale – 60 %) und der Verkauf an eine andere PE-Gesellschaft (secondary sale – 17 %) vor dem Börsengang (IPO – 15 %). 'Mit einem IPO-Boom ist auch 2011 nicht zu rechnen', erklärt Corporate Finance-Experte Stübiger. 'Die auf den Mittelstand ausgerichteten Börsensegmente wie bondm in Stuttgart, m:access in München und der Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse bieten aber attraktive Möglichkeiten, sobald der Markt Börsengänge wieder positiver aufnimmt.' Fazit: Risikokapitalgeber decken Finanzierungsbedarf des Mittelstands 'Beteiligungskapital ist heute aus der Wachstumsfinanzierung im Mittelstand nicht mehr wegzudenken. Nicht die ,big deals' sondern mittelständische ,smart deals' begründen den Optimismus der Beteiligungsbranche', fasst Kraus das Studienergebnis zusammen. 'Die Risikokapitalgeber werden aber durch die Innovationskraft der Unternehmen angezogen, nicht durch das bürokratische Umfeld in Deutschland', warnt Stübiger. 'Wenn auch ausländische Kapitalinvestoren dauerhaft hierzulande investieren sollen, muss die Politik endlich die steuerlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen verbessern.' Rödl & Partner hat für die Studie Anfang 2011 über 300 in Deutschland tätige Beteiligungsgesellschaften befragt. Die Rücklaufquote lag bei 34 Prozent, die Studienergebnisse sind damit repräsentativ. Befragt wurden internationale Gesellschaften sowie PE-Häuser mit privatem und öffentlich-rechtlichem Hintergrund zu ihrem Investitionsverhalten in Deutschland. Gerne stellen wir Ihnen auf Anfrage hoch aufgelöste Grafiken zu den Studienergebnissen zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich diesbezüglich an die Pressestelle. Die Studie kann in der Druckfassung bei Rödl & Partner in München bezogen werden. Anfragen bitte an: Regina Völker, Tel.: (089) 92 87 80-525, E-Mail: regina.voelker@roedl.com. Ihre Ansprechpartner:
Wolfgang Kraus
Björn Stübiger
Pressekontakt: Fotos der Ansprechpartner können Sie im Rödl & Partner Presse-Center im Internet unter www.roedl.de/pressecenter herunterladen.
Über Rödl & Partner Der Bereich Corporate Finance von Rödl & Partner berät Unternehmen bei der Aufnahme von Kapital über den Kapitalmarkt, strategischen Partnerschaften, M&A-Transaktionen sowie der Stärkung der Eigenkapitalbasis über Private Equity und Venture Capital. Die Rechtsanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Corporate Finance Experten haben umfassende Erfahrung im Bereich Finanzierungsstrategie, bei der Beratung von Börsengängen, Kapitalerhöhungen, legal, tax und financial due diligence-Prüfungen sowie im Rahmen von Unternehmenskäufen und -verkäufen im In- und Ausland. Mehr Informationen zu Rödl & Partner finden Sie im Internet unter www.roedl.de. Ende der Finanznachricht 29.06.2011 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch die DGAP – ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich. Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen. Medienarchiv unter http://www.dgap-medientreff.de und http://www.dgap.de |
130070 29.06.2011 |