UniCredit Bank Austria AG
UniCredit Bank Austria AG: Bank Austria mit 209 Millionen Euro Nettogewinn trotz 1,2 Milliarden Belastungen durch Griechenland, Goodwill Impairments und Bankensteuer
UniCredit Bank Austria AG / Schlagwort(e): Jahresergebnis Corporate News Ergebnis der Bank Austria für das Geschäftsjahr 2011 Eintrittsdatum: 28. März 2012
Ergebnis für das Geschäftsjahr 2011: – Operative Leistung weiter verbessert: – Betriebsergebnis nach Kreditrisikoaufwand steigt um 13 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro – Kreditrisikokosten sinken in Österreich und in CEE um 27 Prozent – Kreditvolumen um 3,7 Prozent auf 135 Milliarden Euro und Kundeneinlagen um 4,4 Prozent auf 105 Milliarden Euro gesteigert – Sowohl Österreichgeschäft als auch CEE-Division schreiben Gewinn – Nicht-operative Abzüge belasten das Ergebnis – Bankensteuern in Österreich und einigen osteuropäischen Ländern belaufen sich auf insgesamt 148 Millionen Euro, davon sind 100 Millionen Euro für Bank Austria ergebniswirksam – Wertkorrekturen für griechische Staatsanleihen belaufen sich auf 396 Millionen Euro – Ergebnis vor Steuern sinkt aufgrund dieser Effekte um 11 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro – Firmenwertabschreibungen, vor allem für die Tochterbanken in Kasachstan und in der Ukraine, belasten das Ergebnis mit 737 Millionen Euro – Konzernergebnis nach Steuern beläuft sich auf 209 Millionen Euro – Kapitalausstattung weiter verbessert: Gesamtkapitalquote steigt auf 12,7 Prozent, die 'harte' Kernkapitalquote Core Tier 1 auf 10,55 Prozent – Hohe Primärmittelquote: Kundenkredite sind zu 100 Prozent durch Kundeneinlagen und eigene Emissionen refinanziert
Bank Austria Vorstandsvorsitzender Willibald Cernko: '2011 war ein Jahr mit zwei Gesichtern: Einem von der Konjunkturbelebung angetriebenen guten ersten Halbjahr stand ein zweites Halbjahr gegenüber, das von der europäischen Staatsschuldenkrise sowie von den Verwerfungen rund um Griechenland und der einsetzenden Konjunkturabschwächung geprägt war. Diesen Entwicklungen mussten auch wir Rechnung tragen: Zum einen mit substanziellen Firmenwertkorrekturen für unsere beiden Tochterbanken in der Ukraine und in Kasachstan infolge geringerer Erträge als ursprünglich erwartet. Und zum anderen mit der Abwertung der Griechenland-Anleihen in unserem Portefeuille. Addiert man auch die im Vorjahr erstmals in vollem Umfang eingehobenen Bankensteuern in Österreich und einigen osteuropäischen Ländern dazu, belaufen sich diese unser Ergebnis belastenden Faktoren auf gut 1,2 Milliarden Euro. Dass wir trotz dieser außergewöhnlich hohen Belastungen einen Nettogewinn von 209 Millionen Euro erzielt haben, zeigt einmal mehr, wie solide wir im Kundengeschäft aufgestellt sind, und beweist erneut die hohe Risikotragfähigkeit unseres Geschäftsmodells. Nicht ohne Stolz können wir daher vier Jahre nach der Lehman-Krise sagen, dass wir die einzige Großbank des Landes sind, die auf Jahresbasis weder Verluste geschrieben hat noch Staatshilfe in Anspruch nehmen musste. Vielmehr konnten wir die Krise aus eigener Kraft und mit Gewinnen in jedem einzelnen Jahr seither meistern. Die Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) (Fussnote 1) Der Nettozinsertrag blieb 2011 gegenüber dem Vorjahr trotz der veränderten Zinslandschaft weitgehend stabil, und lag mit 4.496 Millionen Euro um 0,6 Prozent unter dem Ergebnis der Vorjahresperiode (2010: 4.521 Millionen Euro). Erwähnenswert ist hingegen der unterschiedliche Verlauf in Österreich und in Zentral- und Osteuropa (CEE). Während im österreichischen Kundengeschäft der Nettozinsertrag um 2,3 Prozent zulegen konnte, gab er in CEE zu aktuellen Wechselkursen mit minus 1,8 Prozent leicht nach und legte auch zu konstanten Wechselkursen mit 2,3 Prozent nur leicht zu. In Österreich resultierte der Zuwachs bei stagnierendem Volumen aus der Verbesserung der Zinsmarge, was vor allem auf das einlagenstarke Geschäft in den Divisionen Privatkunden, Klein- und Mittelbetriebe (PKMB) und Private Banking zurückzuführen ist. In CEE verlief die Entwicklung umgekehrt: Während das Kreditgeschäft mit 6,4 Prozent weiter zulegen konnte, sank die Zinsspanne. Dividenden und ähnliche Erträge aus At-equity-Beteiligungen stiegen um 31,7 Prozent auf 207 Millionen Euro (2010: 157 Millionen Euro). Dazu trugen unter anderem die gute Entwicklung der Beteiligungen an der UniCredit Leasing sowie an österreichischen Regional- und Spezialbanken bei. Der Provisionsüberschuss gab im vergangenen Jahr um 5 Prozent auf 1.885 Millionen Euro leicht nach (2010: 1.987 Millionen Euro), was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass auf Kundenseite angesichts des im letzten Jahr neuerlich volatileren und unsicheren Investitionsumfelds größere Vorsicht und Zurückhaltung vorherrschten, was zulasten des provisionswirksamen Geschäfts ging. Das Handelsergebnis legte im Vorjahr um 7,3 Prozent auf 262 Millionen Euro zu (2010: 244 Millionen Euro). Dahinter stehen allerdings stark gegenläufige Entwicklungen. Während das kundengenerierte Handelsergebnis in CEE deutlich (plus 37,7 Prozent) zulegen konnte und jenes im österreichischen Kundengeschäft nach einem negativen Resultat im Vorjahr ins Positive drehte, sanken die Erträge aus der Beteiligung am Ergebnis vor Steuern der UniCredit Subdivision Markets deutlich. Die Betriebserträge lagen mit 6.986 Millionen Euro um 1,2 Prozent leicht unter dem Ergebnis des Vorjahres (2010: 7.069 Millionen Euro). Der geringfügige Rückgang ist ausschließlich auf das Corporate Center zurückzuführen, wo erhöhte Aufwendungen für die Beteiligungsfinanzierung und die deutlich rückläufige Erfolgsbeteiligung am Ergebnis der UniCredit Subdivision Markets für einen Nettoaufwand sorgten. In den Kundengeschäftsfeldern konnte hingegen ein moderater Zuwachs erzielt werden. So betrug die Ertragssteigerung im österreichischen Kundengeschäft 2,1 Prozent, jene in CEE 0,7 Prozent. Der relativ geringe Zuwachs in CEE ist primär auf die Wechselkursentwicklung zurückzuführen, denn wechselkursbereinigt liegt die Steigerungsrate bei 5 Prozent. Die Betriebsaufwendungen beliefen sich im Berichtsjahr auf 3.903 Millionen Euro, was einer Steigerung von 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht (2010: 3.695 Millionen Euro). Der Kostenauftrieb ist einerseits auf weitere Investitionen in den Geschäftsbetrieb sowohl in Österreich wie in Zentral- und Osteuropa sowie auf die höheren Lohnabschlüsse in zahlreichen CEE-Ländern infolge der gestiegenen lokalen Inflationsraten zurückzuführen. Nicht zuletzt haben aber auch die Bankenabgaben in Österreich und einigen CEE-Ländern wesentlich zu der Kostensteigerung beigetragen. Die Bankenabgaben belasteten kostenseitig die Bank Austria Gruppe mit 100 Millionen Euro, wovon 77 Millionen Euro in Österreich, 22 Millionen Euro in Ungarn und 1 Million Euro in Slowenien anfielen. Unter Berücksichtigung der Abgabe der HVB-Niederlassung in Wien in Höhe von 48 Millionen Euro (ehemalige CAIB) beläuft sich die Belastung aus der Bankenabgabe in Österreich für das Gesamtjahr 2011 auf insgesamt 125 Millionen Euro. Der Kreditrisikoaufwand sank im abgelaufenen Jahr um 26,5 Prozent auf 1.352 Millionen Euro, womit sich im Vorjahr der erfreuliche Trend des Jahres 2010 weiter fortsetzte (2010: 1.839 Millionen Euro). Die Reduktion der Risikokosten konnte erfreulicherweise sowohl im österreichischen Kundengeschäft wie in Zentral- und Osteuropa erzielt werden. In Österreich sank der Kreditrisikoaufwand im abgelaufenen Jahr um 28,3 Prozent auf 297 Millionen Euro (2010: 414 Millionen Euro), in CEE um 26,0 Prozent auf 1.055 Millionen Euro (2010: 1.426 Millionen Euro). Insgesamt gaben die Risikokosten (Kreditrisikoaufwand gemessen an den durchschnittlichen Kundenforderungen) von 144 bp auf 103 bp nach. Das Betriebsergebnis nach Kreditrisikoaufwand, das als zentrale Kennzahl die Performance im operativen Geschäft darstellt, zeigt für 2011 aufgrund der positiven Entwicklung der Risikovorsorgen eine deutliche Verbesserung um 12,8 Prozent auf 1.732 Millionen Euro (2010: 1.535 Millionen Euro), Von diesem Ergebnis aus dem operativen Geschäft sind folgende nicht-operative Aufwendungen abzusetzen, um zum Ergebnis vor Steuern zu gelangen: Die Rückstellungen wurden 2011 mit 136 Millionen Euro so hoch wie im Vorjahr dotiert. Hingegen fiel das im Vorjahr noch positive Finanzanlageergebnis mit minus 277 Millionen Euro deutlich negativ aus (2010: 61 Millionen Euro), was vor allem auf die Abschreibungen auf den Bestand an griechischen Staatsanleihen zurückzuführen ist, die mit minus 396 Millionen Euro das Ergebnis belasteten. Damit wurde der ursprüngliche Bestand an griechischen Staatsanleihen in Höhe von 509 Millionen Euro um 78 Prozent per Jahresende abgewertet, was dem Marktwert zum Stichtag entsprach. Inklusive angefallener Zinsen beläuft sich der Buchwert der Papiere auf 129 Millionen Euro. Daraus ergibt sich ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 1.291 Millionen Euro, was einem Rückgang von 11,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht (2010: 1.456 Millionen Euro). Die davon abzuziehenden Ertragssteuern beliefen sich im Vorjahr auf 261 Millionen Euro, was einem effektiven Steuersatz von 20,2 Prozent entspricht. Nach Absetzung der auf Gesellschafter ohne beherrschenden Einfluss entfallenden Gewinnanteile in Höhe von minus 50 Millionen Euro ergibt sich für 2011 ein Konzernergebnis nach Steuern vor Kaufpreisallokation in Höhe von 980 Millionen Euro. Im Zuge der laufenden Mehrjahresplanung der Gruppe und im Vorfeld der Kapitalerhöhung der UniCredit SpA wurden im 3. Quartal 2011 die Mittelfristszenarien für alle Geschäftsbereiche und Regionen aktualisiert. Daraus ergaben sich folgende Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte: Im Vergleich zu den ursprünglichen Planannahmen erforderte die schlechtere Ergebnisentwicklung der ATF Bank in Kasachstan und der Ukrsotsbank in der Ukraine per Ende 2011 eine Korrektur der jeweiligen Firmenwerte in Höhe von minus 350 Millionen Euro bzw. von minus 329 Millionen Euro. Die in der Bilanz verbliebenen Firmenwerte belaufen sich auf 129 Millionen Euro für die ATF Bank und auf 168 Millionen Euro für die Ukrsotsbank, was einem sehr vorsichtigen Bewertungsansatz von jeweils des 1,3-fachen des Buchwerts entspricht. Die Firmenwerte der CJSC Securities Russia (ehemals Aton), die grundlegend restrukturiert werden, wurden um minus 47 Millionen Euro auf Null abgeschrieben. Nach diesen Wertkorrekturen sind alle unsere Firmenbeteiligungen im Schnitt nur noch mit dem 1,2-fachen des Buchwerts bewertet, was eine sehr konservative Bewertung darstellt. Denn der aktuelle Wert des gesamten Beteiligungsportfolios in Zentral- und Osteuropa liegt deutlich höher als die in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerte, wie der aktuell abgeschlossene Werthaltigkeitstest gezeigt hat. Zusammen mit den Effekten aus der Kaufpreisallokation belasteten die Firmenwertberichtigungen den Konzernabschluss der Bank Austria mit 772 Millionen Euro, das entspricht 60 Prozent des Ergebnisses vor Steuern. Daraus ergibt sich ein Konzernergebnis nach Steuern (Gewinn) in Höhe von 209 Millionen Euro, nach 709 Millionen Euro im Vorjahr. Aus diesem Ergebnis errechnen sich folgende Finanzkennzahlen: – Die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern beträgt 7,4 Prozent. – Die Eigenkapitalrentabilität nach Steuern (nach Abzug der Fremdanteile) beträgt 1,2 Prozent. – Die Cost/Income-Ratio stieg leicht auf 55,9 Prozent. – Die Risk/Earnings-Ratio (Kreditrisiko in Prozent des Zinsüberschusses) beläuft sich auf 28,7 Prozent (2010: 39,3 Prozent). – Die Gesamtkapitalquote (bezogen auf alle Risiken) erhöhte sich auf 12,68 Prozent (2010: 12,13 Prozent). – Die Tier 1 Quote (bezogen auf alle Risiken) verbesserte sich auf 10,88 Prozent (2010: 10,35 Prozent). – Die Kernkapitalquote Core Tier 1 (bezogen auf alle Risiken) verbesserte sich auf 10,55 Prozent (2010: 10,04 Prozent). – Der Gewinn je Aktie beträgt 0,90 Euro (2010: 3,30 Euro) bezogen auf die im Jahresdurchschnitt im Umlauf befindliche Aktienzahl von 231,2 Millionen Stück in 2011. Francesco Giordano, Finanzvorstand der Bank Austria: 'Mit einer ,harten' Kernkapitalquote von 10,55 Prozent erfüllen wir schon heute die Anforderungen der Aufsichtsbehörden sowohl in Österreich wie auf europäischer Ebene. Abgesehen von der absoluten Höhe zeichnet uns aber vor allem die Zusammensetzung des Eigenkapitals aus: Denn wir haben kaum Hybridkapital und kein Partizipationskapital. In Kombination mit unserer sehr guten Liquiditätsausstattung und Bilanzstruktur, die etwa in unserer hohen Primärmittelquote und dem niedrigen Fremdverschuldungshebel (Leverage) zum Ausdruck kommt, sind wir für die Zukunft bestens gerüstet.'
Die Divisionen im Detail Das Vorjahr war für die Division Privatkunden, Klein und Mittelbetriebe insgesamt und am Ergebnis gemessen ein erfolgreiches Jahr. Vom Markt- und Branchenumfeld gingen stark wechselnde Einflüsse aus: Die Risikoscheu der Anleger blieb aufgrund des wirtschaftlichen Umfelds hoch, das Interesse konzentrierte sich auf Einlagen sowie einfache und transparente Bankemissionen. Diese konnten allerdings sehr gut platziert werden. Die Division positionierte sich stark mit innovativen Services: Als erste Bank Österreichs stellte sie eine BankCard für Menschen mit Sehbehinderung vor und launchte die ersten Banken-Apps für iPhone und für Android in Österreich. Das ebenfalls neu auf den Markt gebrachte Service 'SmartBanking' wurde hervorragend angenommen und ermöglicht es bereits rund 50.000 Kundinnen und Kunden, die kaum oder selten eine Bankfiliale besuchen, per OnlineB@nking, SMS, E-Mail und Telefon sieben Tage je 24 Stunden die Woche von jedem beliebigen Ort ihre Bank und ihren persönlichen Bankberater zu erreichen. Für Unternehmen bis zu einer Umsatzgrenze von 50 Millionen Euro stellte die Division Privatkunden, Klein und Mittelbetriebe, die mit 60 Spezialfilialen österreichweit ein maßgeschneidertes Beratungsangebot für KMU bereitstellt, im Vorjahr wieder eine Konjunkturmilliarde für den Mittelstand zur Verfügung. Diese wurde stark nachgefragt: In Summe konnten 1,16 Milliarden Euro an frischen Krediten an kleine und mittlere Unternehmen in ganz Österreich vergeben werden. Einen Zuwachs von 30 Prozent gab es auch bei der Vermittlung geförderter Finanzierungen (185 Millionen Euro). Das Geschäftsfeld Privatkunden, Klein- und Mittelbetriebe steigerte die Betriebserträge im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozent auf 1.177 Millionen Euro (2010: 1.151 Millionen Euro). Neben der soliden Entwicklung auf der Ertragsseite trugen insbesondere die deutlich gesunkenen Risikokosten zur Ergebnisverbesserung bei. So sank der Kreditrisikoaufwand um 39 Prozent oder 103 Millionen Euro auf 161 Millionen Euro (2010: 264 Millionen Euro). Daraus resultierte eine Verbesserung des Ergebnisses vor Steuern auf 112 Millionen Euro und damit auf das Zweieinhalbfache des Vorjahres (2010: 43 Millionen Euro). In der Division Private Banking – repräsentiert durch die beiden Marken Bank Austria Private Banking und Schoellerbank – betreuen an 25 Standorten in ganz Österreich 556 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Stiftungen sowie fast 36.000 vermögende Privatkunden mit einem Anlagepotenzial von mindestens 500.000 Euro. Die Division Private Banking ist mit einem Marktanteil von 19 Prozent Marktführer in Österreich und verwaltet insgesamt rund 17 Milliarden Euro Kundenvermögen (Total Financial Assets Ende 2011: 16,9 Milliarden Euro). In einem schwierigen Umfeld, das sowohl von der hohen Volatilität an den Aktienmärkten als auch von der Verunsicherung der Anleger infolge der Staatsschuldenkrise geprägt war, konnte sich die Division Private Banking hervorragend behaupten. Die Betriebserträge stiegen um 6,7 Prozent auf 149 Millionen Euro (2010: 140 Millionen Euro), während die Kosten mit 100 Millionen Euro sogar leicht rückläufig waren (2010: 101 Millionen Euro). Das Betriebsergebnis verbesserte sich um 25,3 Prozent deutlich auf nunmehr 49 Millionen Euro (2010: 39 Millionen Euro), das Ergebnis vor Steuern um 21,4 Prozent auf 47 Millionen Euro (2010: 39 Millionen Euro). Im abgelaufenen Jahr standen drei Initiativen für die Division Private Banking 2011 im Fokus: Erstens hat die Division als Marktführer im Bereich Privatstiftungen ein Kompetenzzentrum für Stiftungen gegründet, dessen Expertenteam für wirtschaftliche und rechtliche Fragen – insbesondere die Vermögensweitergabe über Generationen hinweg – in ganz Österreich auftritt. Zweitens brachte die Einführung des 'Preferred Partner'-Konzepts, also die Konzentration auf zehn weltweit tätige, hervorragende Fondsgesellschaften, für die Kundinnen und Kunden eine weitere Vereinfachung und Qualitätssteigerung. So ermöglicht das Konzept die optimale Abstimmung auf die aktuelle Markteinschätzung der divisionalen Expertinnen und Experten sowie präzises Qualitätsmanagement. Drittens fungiert die Schoellerbank seit dem Vorjahr als Private Banking-Kompetenzzentrum und damit als alleiniger Ansprechpartner in Österreich für vermögende Kundinnen und Kunden der UniCredit in Zentral- und Osteuropa, die ihr Vermögen diversifizieren wollen. Die Division Corporate & Investment Banking (CIB), die Unternehmen mit einem Jahresumsatz ab 50 Millionen Euro betreut, ist klarer Marktführer am heimischen Markt: Acht von zehn Unternehmen haben eine Bankverbindung zur Bank Austria, für sechs von zehn Unternehmen ist diese Hausbank. Damit ist die Bank Austria die führende Firmenkundenbank Österreichs. Im Vorjahr konnte die Bank Austria ihre Position als bevorzugter Bankpartner bei Kapitalmarkttransaktionen weiter ausbauen. In Summe wurden 2011 acht Unternehmensanleihen und vier Kapitalerhöhungen von der Bank Austria begleitet. Mit 2,43 Milliarden Euro an betreuten Fremdkapitalmarkttransaktionen konnte das Volumen gegenüber 2010 beinahe verdoppelt werden. Auch im Bereich der Exportfinanzierung punktete die Bank erneut mit dem hervorragenden Know-how ihrer MitarbeiterInnen. So wurde 2011 beinahe jeder zweite von der OeKB gedeckte Exportkredit von der Bank Austria abgewickelt. Mit der beim Alpbacher Finanzsymposium zur innovativsten Finanzierungslösung 2011 gewählten Finanzierungslösung 'Umbrella Facility – ein Kredit, zehn Länder, um ihn zu nutzen' – wurde darüber hinaus eine neue, innovative Produktlösung erfolgreich auf den Markt gebracht. Mit diesem Kredit profitieren heimische Unternehmen, die in Zentral- und Osteuropa Geschäfte machen, optimal von der führenden Präsenz der UniCredit Gruppe in diesen Ländern. Das Marktumfeld im Vorjahr war auch im Firmenkundengeschäft schwierig. Wiewohl die Konjunkturdaten im ersten Halbjahr Anlass für Optimismus gaben, blieb – nicht zuletzt aufgrund der guten Liquiditätsausstattung der Unternehmen – die Kreditnachfrage verhalten. Diese Tendenz verstärkte sich im zweiten Halbjahr infolge der Staatsschuldenkrise und Konjunkturabschwächung weiter. Trotz dieser herausfordernden Rahmenbedingungen konnte die Division Corporate & Investment Banking die Betriebserträge im Vergleich zur Vorjahresperiode um 1,3 Prozent auf 1.095 Millionen Euro steigern (2010: 1.082 Millionen Euro). Der weiter rückläufige Kreditrisikoaufwand von minus 10,1 Prozent auf 131 Millionen Euro (2010: 146 Millionen Euro) trug zusätzlich zu der sehr guten operativen Leistung bei und das Betriebsergebnis nach Kreditrisikoaufwand konnte mit 574 Millionen Euro stabil auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden. Aufgrund nicht-operativer Abzugsposten wie den Integrations- und Restrukturierungsaufwendungen für das russische Brokerhaus CJSC Securities Russia (ehemals Aton) und sonstiger Abschreibungen sank das Ergebnis vor Steuern um 6,7 Prozent auf 513 Millionen Euro (2010: 550 Millionen Euro). Ungeachtet dessen trug die Firmenkundendivision 26 Prozent zur operativen Leistung der Gesamtbank (ohne Corporate Center) bei und war damit auch 2011 wieder eine der wesentlichen Ertragsstützen der Bank Austria. Die CEE Division hat 2011 ein Ergebnis vor Steuern von 1.462 Millionen Euro erzielt und war damit wieder eine wichtige Ertragsstütze für die Bank Austria Gruppe. Im Vergleich zum Vorjahr (2010: 1.143 Millionen Euro) entspricht das einer Steigerung um plus 28 Prozent zu aktuellen Wechselkursen. Die Betriebserträge haben in den vergangenen zwölf Monaten mit 4.722 Millionen Euro (2010: 4.691 Millionen Euro) moderat zugelegt. Ausschlaggebend dafür war der Nettozinsertrag, der von 3.279 Millionen Euro 2010 auf 3.219 Millionen Euro 2011 oder um minus 1,8 Prozent sank. Darin findet insbesondere die phasenverschobene Konjunktur in der Türkei ihren Niederschlag, deren Wirtschaftspolitik nach dem Boomjahr 2010 einige Bremsmaßnahmen wie erhöhte Mindestreserven und strengere Zinsobergrenzen für Kreditkartenprodukte setzte. Der Provisionsüberschuss stieg in allen CEE-Ländern und lag mit 1.210 Millionen Euro um 1,4 Prozent höher als 2010 (2010: 1.193 Millionen Euro). Das Handelsergebnis verbesserte sich um 37,7 Prozent auf 199 Millionen Euro (2010: 144 Millionen Euro). Die Betriebsaufwendungen erhöhten sich gleichzeitig auf Grund der Filialexpansion in CEE und verstärkter lokaler Marketingaktivitäten von 2.128 Millionen Euro auf 2.195 Millionen Euro (plus 3,2 Prozent zu aktuellen Wechselkursen). Daraus errechnet sich ein Betriebsergebnis von 2.528 Millionen Euro (2010: 2.563 Millionen Euro), die Cost / Income Ratio war mit 46,5 Prozent stabil. Insgesamt war das Geschäftsjahr 2011 der CEE Division durch ein konstantes Volumenswachstum, die weitere Verringerung der Kreditabschreibungen, den Fortschritt lokaler Sanierungsmaßnahmen und die Stabilisierung bzw. Verbesserung der Portfolioqualität geprägt. Der Kreditrisikoaufwand konnte um 26 Prozent auf 1.055 Millionen Euro reduziert werden. Das Betriebsergebnis nach Kreditrisikokosten lag in der Folge mit 1.472 Millionen Euro deutlich um 29,5 Prozent über dem Wert von 2010 (2010: 1.137 Millionen Euro). Damit trug die CEE Division knapp 70 Prozent zum Betriebsergebnis nach Kreditrisikokosten der Bank Austria Gruppe bei. Die Abwertung einiger CEE-Währungen, allen voran der Türkischen Lira, gegenüber dem Euro verzerrt den Jahresvergleich. Ohne diesen Effekt – zu konstanten Wechselkursen – hätte sich das Betriebsergebnis nach Kreditrisikokosten läge um 37,8 Prozent höher. Das Ergebnis vor Steuern wäre um 36,4 Prozent gestiegen. 'Die Staatsschuldenkrisen in der Euro-Peripherie und die damit verbundenen Verwerfungen haben 2011 auch in Zentral- und Osteuropa ihre Spuren hinterlassen. Trotzdem dürfte das durchschnittliche Wirtschaftswachstum in der Region im Vorjahr bei 4,8 Prozent und damit deutlich vor Westeuropa gelegen sein. Entsprechend einem geschätzten Wachstum von 3,4 Prozent heuer gehen wir davon aus, dass CEE sich diesen konjunkturellen Vorsprung von über 2 Prozentpunkten weiter mittelfristig bewahren wird. Deshalb wollen wir in den kommenden vier Jahren insbesondere unser Filialnetz in Russland, der Tschechischen Republik und in der Türkei ausbauen, wo wir bereits über eine solide Präsenz verfügen und die Aussichten am besten sind. Gleichzeitig arbeiten wir in allen CEE-Märkten an der Optimierung unserer Investitionen und der Entwicklung neuer Kanäle für die Kundenbetreuung, die im Einklang mit unserer Kundengeschäftsstrategie und dem Grundsatz der Kapitaleffizienz stehen müssen', sagt Gianni Franco Papa, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Head of CEE Division der Bank Austria. Die Bank Austria ist die Subholding der UniCredit für Zentral- und Osteuropa. In dieser Funktion steuert sie eines der führenden Bankennetzwerke in der Region mit rund 51.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 2.750 Geschäftstellen in 18 Ländern. Die Bilanz Die Bilanz 2011 spiegelt, wie schon im Vorjahr, widersprüchliche Ziele wider: einerseits das Bestreben, das Kundengeschäft weiter zu steigern und andererseits die Eigenkapitaleffizienz weiter zu verbessern und die regulatorisch verordneten Risikopolster weiter aufzubauen. In diesem Spannungsfeld hat die Strukturoptimierung der Bilanz eindeutig Vorrang vor der Volumenssteigerung, weshalb die Steigerung der Bilanzsumme an sich kein Qualitätskriterium mehr ist. Die Bilanzsumme der Bank Austria belief sich zum 31. Dezember 2011 auf 199,2 Milliarden Euro und lag damit um 3,2 Prozent oder 6,2 Milliarden Euro höher als zum Jahresultimo 2010 (31.12.2010: 193 Milliarden Euro). Der Zuwachs 2011 resultierte passivseitig ausschließlich aus dem starken Anstieg der Primärmittel (Kundeneinlagen und eigene Emissionen). Aktivseitig expandierten die Kundenforderungen weiter, getragen vor allem durch das Wachstum in CEE, während Finanzanlagen, wie schon seit längerem, reduziert wurden. Der Leverage (Fremdverschuldungshebel = Bilanzsumme minus immaterielle Vermögenswerte / Eigenkapital minus immaterielle Vermögenswerte) hat sich damit weiter von 13,8x auf 13,3x verbessert. Auf der Aktivseite stiegen die Kundenforderungen um 3,7 Prozent bzw. 4,8 Milliarden Euro auf 134,9 Milliarden Euro (31.12.2010: 130,1 Milliarden Euro) und belaufen sich damit auf 67,7 Prozent der Bilanzsumme. Die Interbank-Forderungen stiegen um 5,9 Milliarden Euro auf 25,6 Milliarden Euro (2010: 19,7 Milliarden Euro). Die Handelsaktiva fielen um 22,8 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro (2010: 4,3 Milliarden Euro). Unter den immateriellen Wirtschaftsgütern verringerten sich die Geschäfts- und Firmenwerte im Wesentlichen infolge der Impairments um 828 Millionen Euro oder 25,7 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro (2010: 3,2 Milliarden Euro). Auf der Passivseite konnten die Kundeneinlagen um 4,4 Prozent oder 4,4 Milliarden Euro auf 104,7 Milliarden Euro (2010: 100,3 Milliarden Euro) gesteigert werden. Die eigenen Emissionen stiegen vor allem infolge der erfolgreichen Pfandbriefemissionen um 2,4 Milliarden Euro oder 8,6 Prozent auf 29,9 Milliarden Euro (2010: 27,6 Milliarden Euro). Das Interbankgeschäft sank um 1,1 Prozent leicht auf 32,8 Milliarden Euro (2010: 33,1 Milliarden Euro). Die Primärmittel, also die Summe aus Kundeneinlagen und eigenen Emissionen, stiegen um 5,3 Prozent oder 6,8 Milliarden Euro weiter auf 134,7 Milliarden Euro (2010: 127,8 Milliarden Euro) und machen damit gut zwei Drittel (67,6 Prozent) der Bilanzsumme aus. Damit waren die Kundenkredite praktisch zu 100 Prozent durch Primärmittel refinanziert. Das IFRS Eigenkapital betrug zum Jahresultimo 17,7 Milliarden Euro und lag damit 1,1 Prozent höher als zum Ultimo des Vorjahres (2010: 17,5 Milliarden Euro). Ende 2011 lag die Tier 1 Quote bezogen auf das Kreditrisiko bei 12,47 Prozent (2010: 11,68 Prozent). Die Tier 1 Quote bezogen auf alle Risiken verbesserte sich auf 10,88 Prozent (2010: 10,35 Prozent) und die Kernkapitalquote ohne Hybridkapital – Core Tier 1 (bezogen auf alle Risiken) stieg auf 10,55 Prozent (2010: 10,04 Prozent). Der Personalstand der Bank Austria Gruppe inklusive der bei Tochtergesellschaften (Fussnote 2) der UniCredit in Österreich beschäftigten MitarbeiterInnen beläuft sich zum 31. Dezember 2011 auf 62.445 MitarbeiterInnen (FTE; Stand 31.12.2010: 62.159 MitarbeiterInnen). Davon waren 10.927 Vollzeitarbeitskräfte (FTE) in Österreich und 51.518 FTE in den CEE-Ländern beschäftigt.
Fussnote 1: Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, werden die Vergleichszahlen aus 2010 bereinigt dargestellt, da die UniCredit CAIB AG sowie die UniCredit CAIB Securities UK Ltd. an die UniCredit Bank AG (vormals Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG) verkauft wurden und die Bank Austria Global Information Services GmbH (BAGIS) an die UniCredit SpA übertragen wurde.
Anmerkungen:
(1) Die in dieser Tabelle gezeigte Gewinn- und Verlustrechnung der Bank Austria (2) 2010 recast: an Konsolidierungskreis und Geschäftsstruktur 2011 angepasst.
(3) Effekte aus der Kaufpreisallokation (PPA) für die Akquisition von Banken
Emittent:
Dem Emissionsvolumen nach größte Schuldverschreibungen:
Weitere Börsen, an denen Zulassungen für Schuldverschreibungen bestehen:
Ende der Corporate News 28.03.2012 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch die DGAP – ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich. Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen. Medienarchiv unter http://www.dgap-medientreff.de und http://www.dgap.de |
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