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World of Investment AG: Amitelo: Unglaubliche Vorgänge um Swiss Hawk wiederholen sich
World of Investment AG / Research Update/Stellungnahme Veröffentlichung einer Corporate News, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich. --------------------------------------------------------------------------- Zürich, 20.08.2008: Im Diskussionsforum von World of Investment sorgt derzeit vor allem Amitelo (http://worldofinvestment.com/wkn/AMITELO_AG_INH_SF_2/A0F5YA/VO1/) für große Diskussionen. Nicht das erste Mal stehen die Schweizer damit im Fokus der Börse. Waren im vergangenen Jahr die wirtschaftlichen Probleme des Telekommunikationsanbieters der Grund, so ist es diesmal eine Kapitalmaßnahme, die für reichlich Gesprächsstoff sorgt. Doch der Reihe nach. Mitten in die Abwicklung der jüngst angekündigten Kapitalerhöhung hinein hat Amitelo einen Reverse Splitt im Verhältnis 100:1 beschlossen. An und für sich keine große Sache: Im Fall eines solchen Splitts würde ein Anleger, der 100 Amitelo-Aktien zum Kurs von 0,026 Euro besitzt, nach dem Splitt nur noch eine Aktie, dann aber zum Kurs von 2,60 Euro im Depot haben. Rechnerisch also kein Unterschied. Dass eine solch alltägliche Sache dennoch extreme Auswirkungen haben kann, zeigt der Fall der Schweizer. Die hatten es offensichtlich sehr eilig, diese Kapitalmaßnahme durchzuziehen. Noch am 13. August wurde diese Maßnahme für die kommende außerordentliche Hauptversammlung als Tagesordnungspunkt zur Abstimmung gestellt, wie aus der Einladung auf der Amitelo-Homepage hervor geht. Diese Versammlung soll am 5. September in Zürich stattfinden. Am 18. August dann der überraschende Schritt vom Unternehmen: Der Splitt 100:1 wird durchgezogen, maßgeblich waren die Depotbestände vom 15. August nach Handelsende. Ein Vorgehen, das in Finanzkreisen große Verwunderung hervorruft. Es sei völlig unverständlich, so Frankfurter Marktbeobachter, warum ein Unternehmen eine solche Entscheidung erst den Aktionären zur Abstimmung gebe und dann weit vor dem Abstimmungstermin dennoch ohne Aktionärsbeschluss durchziehe. Noch unverständlicher sei dies vor dem Hintergrund, dass es offenbar keine Gründe gab, die den schnellen Schritt ohne Zustimmung der Generalversammlung notwendig machten. Ein Zusammenhang mit der jüngsten Kapitalerhöhung des klammen Telekommunikationsunternehmens wird ausgeschlossen. Amitelo hatte bereits im Vorfeld signalisiert, dass diese vollständig an den Mann gebracht werden konnte. Könnte man dies noch vielleicht kopfschüttelnd abhaken, verbieten dies im Fall Amitelo allerdings die Ereignisse der vergangenen beiden Tage. Dabei ist der massive Kursanstieg der Aktie, die am Dienstag zeitweilig mehr als 8 Euro erreichte, nur das nach außen hin sichtbare Zeichen eines Vorgangs, der eigentlich unglaublich erscheint. Denn offensichtlich haben nicht alle Banken den Reverse Splitt so rechtzeitig verarbeitet, dass am Montagmorgen korrekte Depotbestände ausgewiesen wurden. Tatsächlich konnten offenbar eine ganze Reihe von Anlegern Pre-Splitt-Bestände zu Nach-Splitt-Kursen verkaufen. Im Klartext: Wer davon betroffen war, dessen Amitelo-Depotposition hatte sich über Nacht um 10.000 Prozent im Wert gesteigert - natürlich zu 99 Prozent ein reiner Luftwert, der aber dennoch über die Banken gehandelt werden konnte. Das Ergebnis war großes Chaos, denn auf einmal waren mehr Aktien im Umlauf, als die Gesellschaft eigentlich ausgegeben hatte. Die Nachricht machte schnell die Runde, stieß auch im WOI-Board auf massives Interesse und große Diskussionen. Die Spekulationen kamen schnell in Gang, vor allem, wie die Banken die zuviel verkauften Bestände wieder decken wollen - schnell war eine Shortsqueeze-Spekulation geboren, die die Kurse von Amitelo in die Höhe jagte. Geboren war ein 'gordischer Knoten', den es nun zu entwirren gilt. Dies auch vor dem Hintergrund, das einige Banken ihre Versäumnisse offenbar nachgeholt und den Splitt mittlerweile verarbeitet haben. Das führt offenbar bei einigen Anlegern, die am Montag Pre-Splitt-Bestände verkauften, zu weiterer Verwirrung, denn nun haben sie Minusbestände in Amitelo-Aktien im Depot, wären damit 'short' gegangen. Entsprechende Einträge sind jedenfalls in den einschlägigen Internetboards nachvollziehbar. Ob diese Anleger aus Sicht des WPHG überhaupt Short-Positionen hätten eingehen dürfen, ist eines der großen Fragezeichen bei den Vorgängen der vergangenen Tage und könnte noch für reichlich Diskussionsstoff, eventuell sogar Schadenersatzklagen gegen die beteiligten Banken sorgen. Was fest steht: Durch diese fehlerhaften Verkäufe waren mehr Aktien im Umlauf, als das Unternehmen ausgegeben hat. Dies zu regulieren, ohne die fehlerhaften Trades rückgängig zu machen, scheint eine schwierige Sache, da sich nach den Fehlverkäufen die Zahl der Aktien durch 'normale' Käufe und Verkäufe nicht mehr regulieren lässt. Eine andere, viel diskutierte Variante: Die Banken binden sich die Probleme ans Bein, werten die zuviel verkauften Kundenbestände als Shortposition im Eigenbestand mit entsprechender Deckungspflicht - die Basis der Shortsqueeze-Spekulation der letzten beiden Tage. Es ist aber eher unwahrscheinlich, dass die Banken diese Variante freiwillig vollziehen werden, zumal durch das Nachholen der Splittbuchungen in den Depots nun erst mal der Anleger den schwarzen Peter in Form eines negativen Amitelo-Depotbestands hat. Eine mögliche Rückabwicklung der Geschäfte wäre übrigens eine der Möglichkeiten, mit der der Amitelo-Kurs heftig ins Wanken geraten kann. Damit würde nämlich aus der Shortsqueeze-Spekulation die Luft gelassen, ihr die Basis komplett entzogen. Ob die Vorgehensweise der Banken im jeweiligen Einzelfall rechtmäßig oder nicht erfolgte, werden zukünftig vielleicht Schiedsstellen und Gerichte entscheiden müssen. Was definitiv feststeht: Die Letzten haben in diesem Fall die Hunde gebissen und das in einem Markt, der definitiv nicht nach üblichen Maßstäben zu messen war. Peinlich ist die Situation allemal für die beteiligten Banken, die nicht in der Lage waren, den Splitt rechtzeitig technisch zu berücksichtigen. Was bleibt, ist eine Menge Verunsicherung, teilweise Frust und zumindest ungläubiges Staunen unter den Anlegern über die Vorgänge. Amitelo sieht sich unschuldig, weist jede Verantwortung von sich und sieht die begangenen Fehler bei den Banken. Man habe sich an die Formalitäten gehalten und könne 100-prozentig Fehler beim Unternehmen ausschließen. Eingeräumt wird, dass der Beschluss, den Splitt durchzuziehen, sehr kurzfristig von Seiten des Verwaltungsrates getroffen wurde - und zwar nur vom Verwaltungsrat. Was man machen wolle, wenn die Generalversammlung keine Zustimmung zum Splitt gebe, wird offen gelassen. Das sei Sache des Verwaltungsrates. Die Sichtweise von Amitelo mag am Markt längst nicht jeder teilen. Im Gegenteil: Stimmen, dass die Kommunikation und das plötzliche Durchführen des Aktiensplitts für das entstandene Chaos mitverantwortlich seien, sind alles andere als ein Einzelfall. Gerade die trotz noch ausstehenden Beschluss der Generalversammlung gefällte Entscheidung der Gesellschaft, den Splitt ohne vorherige öffentliche Ankündigung in kürzester Zeit durchzuziehen, wird massiv kritisiert. Zudem wird spekuliert, ob sich bei dem folgenden Handelschaos einige Leute die Taschen kräftig gefüllt haben. Dabei spielt sicherlich auch eine Rolle, dass die Vorgänge bei Amitelo einem Dejavu-Erlebnis gleichkommen. Alles schon mal dagewesen, heißt es von Börsianern. Verwiesen wird auf die jüngsten Ereignisse bei Swiss Hawk (http://worldofinvestment.com/wkn/SWISS_HAWK_AG_INH_SF1_20/A0LGQ5/YQO/). Auch dort kam es zu einem Reverse-Splitt, auch dort kam es aufgrund des Kursanstiegs zu einer Shortsqueeze-Spekulation. Die Aktie explodierte im Kurs förmlich, hat mittlerweile aber rund die Hälfte der Kursexplosion auch wieder abgegeben. Ein warnendes Beispiel für die euphorischen Amitelo-Bullen? Dass die Entscheidung bei Amitelo, den Splitt zügig vor der Generalversammlung durchzuziehen, offenbar unmittelbar nach den Ereignissen bei Swiss Hawk gefällt wurde, ist eine der vielen erstaunlichen Ereignisse, die es in den vergangenen Tagen zu verzeichnen gab. Dass der 'Fall Amitelo' damit abgeschlossen ist, glaubt am Markt übrigens kaum jemand. Wir werden unsere Leser auf dem Laufenden halten. World of Investment AG Stockerstr. 32 CH-8002 Zürich Phone: +41 (0) 43 500 35 35 Fax: +41 (0) 43 500 35 44 E-Mail: info@worldofinvestment.com Handelsregisternummer: CH-170.3.030.083-2 Zuständiges Handelsregister: Zug, Schweiz Sitz der Gesellschaft ist Zug / Schweiz 20.08.2008 Finanznachrichten übermittelt durch die DGAP ---------------------------------------------------------------------------
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