NWN Nebenwerte Nachrichten AG
Die Vorstandswoche: German Startups Group Berlin feiert Börsengang
Haar, 11.11.2015 – Wie von der Vorstandswoche gestern exklusiv vorab berichtet, feierte die Aktie der German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA heute ihr Börsendebüt. Das gesamte Grundkapital von 11.114.740 Aktien wurde in den Handel im Teilsegment Entry Standard einbezogen. Wir berichteten gestern über ein Grundkapital von rund 7.4 Mio. Aktien. Hierbei handelte es sich um das Grundkapital vor der Kapitalerhöhung. Zuzüglich der jüngsten Kapitalerhöhung von über 3.7 Mio. Aktien errechnet sich das gesamte Grundkapital von 11.1 Mio. Aktien. Zum Listing von 2.50 Euro je Aktie ergibt sich eine Kapitalisierung von knapp 28 Mio. Euro. Die Kapitalmaßnahme wurde wie berichtet von Hauck & Aufhäuser sowie der Quirin Bank durchgeführt. Wie uns Firmenchef Christoph Gerlinger im Hintergrundgespräch mitteilt, wurden die neuen Aktien vollständig bei institutionellen und privaten Investoren zu 2.50 Euro platziert. Insgesamt fließen in die Kasse über 9 Mio. Euro. Von dem Geld muss Gerlinger allerdings einen Teil direkt abführen. Wie Sie wissen, wollte Gerlinger einst schon im Sommer dieses Jahres an die Börse gehen. Das hat nicht funktioniert. Zwischenzeitlich waren indes diverse Zahlungen fällig sowie ebenfalls Investments in Beteiligungen. Das hat Gerlinger über Darlehen zwischenfinanziert. “Von dieser Kapitalerhöhung können wir Mittel von über 7 Mio. Euro in neue Investments investieren”, sagt Gerlinger. Interessanterweise lagen dem Unternehmen im Sommer Zeichnungsscheine von rund 50 Mio. Euro auf dem Tisch. Wie aus Marktkreisen zu hören ist, resultierte der Großteil der Zeichnungsscheine von Retail-Anlegern. Das ist durchaus beachtlich! Die Commerzbank, die Bank sollte die Berliner damals federführend an die Börse bringen, war dies aber etwas zu wenig. Das Frankfurter Bankhaus wollte das Volumen dann per Nachtrag verringern. Die Gesellschaft wollte dies indes dann nicht. Unseres Erachtens ein Fehler. Vielleicht war die Commerzbank schlichtweg der falsche Partner für das IPO. Gerlinger wollte sich hierzu allerdings nicht äußern. Jedenfalls ist der 2. Versuch nunmehr geglückt. Das Papier startete am Markt mit über 2.80 Euro. Die Zeichner der jüngsten Kapitalerhöhung können sich bereits über einen kleinen Kurszuwachs erfreuen. Firmenchef Gerlinger ist uns seit rund 15 Jahren wohl bekannt. Wir stellen zudem klar, dass Gerlinger mit der Insolvenz der CDV Software nichts zu tun hatte. Er war CFO der Gesellschaft und hat das Unternehmen in einem guten Zustand verlassen. Erst viele Jahre später scheiterte die Gesellschaft aus Karlsruhe, vor allem aufgrund eines gruseligen Managements. Mit Frogster gelang Gerlinger dann ein Meisterstück. Viele Anleger haben mit dieser Aktie gutes Geld verdient. An der Börse hat der CEO jedenfalls einen guten Ruf. Und er ist natürlich Vollprofi in Sachen IR und PR. Vielleicht gelingt ihm mit der German Startups Group ein weiteres Meisterstück. Zudem scheint er doch weiter bodenständig zu sein. “Es ist nicht unser Ziel, die Welt zu erobern. Das überlassen wir Unternehmen wie Rocket Internet”, so Gerlinger. Das sind noch deutlich moderatere Töne als im Sommer. Gerlinger scheint aus dem gescheiterten IPO also gelernt zu haben. Manager, die aus Fehlern lernen, gefallen uns. Zudem hat uns Gerlinger in den letzten 15 Jahren weder in seiner Funktion als CDV-CFO noch als Frogster-CEO Käse erzählt. Was uns dennoch klar missfällt ist die Gesellschaftsform der GSG. Es ist eine Kommanditgesellschaft auf Aktien. In dieser Gesellschaftsform haben die Aktionäre die Funktion einer Zahlstelle, das Eigenkapital wird dann von der Komplementärin recht eigenständig verwaltet. Die Börse mag solche Strukturen eigentlich nicht. Zumindest wenn es sich um kleine Gesellschaften handelt. Die Kommanditgesellschaft auf Aktien kommt indes immer mehr in Mode, wie beispielsweise bei Aurelius, Hornbach und CTS Eventim gesehen. In unseren Augen eine Unsitte, die hier um sich greift. Jeder Aktionär muss für sich entscheiden, ob er in solche Strukturen investieren möchte. * * * Der Abdruck ist unter Angabe der Quelle frei. Die Zahlen in Klammern geben die jeweiligen Vergleichswerte des Vorjahreszeitraums an. * * * Die Vorstandswoche richtet sich an eigenständig agierende Anleger und professionelle Marktteilnehmer. Jeder Artikel enthält zum Schluss ein Fazit mit einer Einschätzung, die positiv, negativ oder neutral ausfällt. Das Fazit gleicht einer grundlegenden Bewertung. NWN Nebenwerte Nachrichten AG Ende der Pressemitteilung Emittent/Herausgeber: NWN Nebenwerte Nachrichten AG Schlagwort(e): Unternehmen 2015-11-11 Veröffentlichung einer Pressemitteilung, übermittelt durch DGAP – ein Service der EQS Group AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich. Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen. Medienarchiv unter http://www.dgap-medientreff.de und http://www.dgap.de |
411989 2015-11-11 |