Deutscher Evangelischer Krankenhausverband e.V.
DEKV startet Pflege-Kampagne ‘Ausbilden: Jetzt!’ mit Schirmherrin Ulla Schmidt / Über 100 % mehr Bewerber als Ausbildungsplätze
Deutscher Evangelischer Krankenhausverband e.V. / Schlagwort(e): Soziales/ Nach einer Umfrage des Diakonischen Werkes der EKD zu den Bildungseinrichtungen der Diakonie besteht schon heute ein Überschuss von weit über 100 % mehr Bewerbern/-innen auf die vorhandenen Ausbildungsplätze in evangelischen Pflegeschulen und Einrichtungen. Der DEKV will der drastischen Verschlimmerung des Pflegenotstandes vorbeugen. Gemeinsam mit dem Diakonischen Werk der EKD und den Fachverbänden 'Bundesverband evangelische Behindertenhilfe' (BeB) und 'Deutscher evangelischer Verband für Altenarbeit und Pflege' (DEVAP) startet deshalb die Pflege-Kampagne 'Ausbilden: Jetzt!' anlässlich des Kongresses 'zukunft: pflegen + begleiten'. Als Schirmherrin konnte die ehemalige Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt gewonnen werden.
Dem demografischen Wandel entgegenwirken
Jetzt mehr Nachwuchskräfte ausbilden – Die Kampagne Laut der Bildungsstätten- Statistik des Diakonischen Werkes der EKD (2012) zeigt sich, dass die Ausbildungskapazitäten in der Krankenpflege und Altenpflege gegenläufig sind. Während in der Krankenpflege über 30 % abgebaut wurde, bildet die diakonische Altenpflege heute mit 6.262 Plätzen rund 11 % mehr aus als noch 1999. Es stehen aber weit weniger Bewerber/-innen zur Verfügung als es bewilligte Plätze gibt. Bereits heute können knapp 15 % weniger Altenpflegeplätze direkt besetzt werden, während es 2008 noch über 25 % mehr Bewerber/-innen gab. Anders sieht es in der Gesundheits- und Krankenpflege aus. Hier liegen bundesweit und regional bereinigt über 140 % mehr Bewerberinnen (86 %) und Bewerber vor. Aber auch in diesem Bereich sinkt Jahr um Jahr die Anzahl der Bewerber insgesamt. Über 50 % der abgelehnten Bewerber verfügen über keine ausreichende Grundqualifikation. In beiden Pflegebereichen liegt die Abbrecherquote bei 15 %. Die Statistik lässt keine Prognose zu, da qualitative Faktoren, wie neue Ausbildungswege, vermehrte Kooperation in der Ausbildung oder die Entwicklung neuer Arbeitsfelder, nicht berücksichtigt wurden.
Jetzt die professionelle Pflege stärken – europäische Standards
Jetzt Ausbildungskapazitäten ausbauen – Politische Rahmenbedingungen Dafür ist es notwendig, dass es unterschiedliche Qualifikationsniveaus in der Pflegeausbildung mit unterschiedlichen Zugangsvoraussetzungen geben muss. Die Zugangsvoraussetzungen müssen dem festgeschriebenen EU-Standard folgen. Der DEKV begrüßt, den Zugang zur Ausbildung auf zwölf Jahre anzuheben – ohne jedoch den Schulabschluss verbindlich vorzuschreiben. 'Allein ein gutes Herz und helfende Hände reichen heute nicht mehr aus. Wir müssen verstärkt professionelle Pflegekräfte ausbilden, Menschen ohne höheren Schulabschuss, aber nicht ausschließen. Wir brauchen auf Bundesebene eine gemeinsame Kraftanstrengung für eine bundeseinheitliche Regelung und eine solidarischen Umsetzung auf Länderebene', ergänzt Ulla Schmidt. Der DEKV macht sich gemeinsam mit dem Diakonischen Bundesverband und dem DEVAP stark für eine durchlässige und modulare Ausbildung mit unterschiedlichen Zugangsvoraussetzungen. Dies schließt neben der grundständigen und praxisorientierten Ausbildung auch ein Bundesgesetz für die Helferausbildung sowie eine Akademisierung der Pflege ein. 'Mit einer deutlichen Anerkennung der modular erworbenen Leistungen und mit allgemeinen Abschlüssen, können auch die Bewerber mitgenommen werden, die im allgemeinen Bildungssystem auf der Strecke geblieben sind – aber Potential haben', beschreibt Andrea Trenner künftige Perspektiven, während Ulla Schmidt ihr Engagement für die Kampagne umreißt: 'Als Schirmherrin von 'Ausbilden: Jetzt!' möchte ich mich dafür einsetzen, Verbündete zur Bewältigung und Lösung der noch bestehenden Herausforderungen zu finden. Hierfür werde ich auch auf Veranstaltungen intensiv werben.' Kampagne und Kongress 'zukunft: pflegen + begleiten' setzen ein eindeutig positives Signal: Die Ausbildung in Pflege und Begleitung ist eine Investition in die Zukunft. Das Zahlen- und Daten-Sheet zu dieser Pressemitteilung kann bei Herrn Georg Stamelos angefordert werden. Pressekontakt zukunft: pflegen + begleiten
Georg Stamelos Ende der Pressemitteilung 25.06.2012 Veröffentlichung einer Pressemitteilung, übermittelt durch die DGAP – ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich. Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen. Medienarchiv unter http://www.dgap-medientreff.de und http://www.dgap.de |
175229 25.06.2012 |