Christliche Krankenhäuser in Deutschland (CKiD)
Qualität transparent im Sinne der Patienten weiterentwickeln – CKiD Jahrestagung erfolgreich gestartet
Gemeinsam mit verantwortlichen Politikern, Vertretern der Verbände und institutionellen Gesundheitsexperten haben über 300 Führungskräfte – darunter Vorstände und Geschäftsführer der großen konfessionellen Träger – die zweite Jahrestagung der Christlichen Krankenhäuser in Deutschland (CKiD) eröffnet. In ihrer Eröffnungsrede zum Thema “Zukunft der Krankenhäuser – flächendeckende Versorgung mit mehr Qualität und gerechter Finanzierung” sagte die Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalens, Barbara Steffens, in der dicht besetzten Lesebandhalle der Essener Zeche Zollverein, die konfessionsgetragenen Krankenhäuser in NRW seien ein wesentlicher und wichtiger Partner für die bedarfsgerechte Versorgung im Land. “Der christliche Anspruch einer besonderen Hinwendung zum Nächsten und die Sicht auf den Menschen als Ganzes kann sicherlich ein Qualitätsmerkmal sein. Aber auch für Krankenhäuser unter christlicher Trägerschaft besteht noch Steigerungspotential hinsichtlich einer konsequent an den Bedürfnissen und Bedarfen der Menschen ausgerichteten Versorgung.” Neben der rein medizinischen Versorgung könnten sie weitere Qualitätsmerkmale ausbilden, die das Wohlbefinden von Patientinnen und Patienten erhöhen und damit auch die Chance, schneller wieder zu gesunden, so Steffens. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe wünschte der CKiD-Jahrestagung in einem Grußwort aus Berlin viel Erfolg und Gottes Segen. Er erklärte: “Es ist eine qualitativ hochwertige Versorgung, basierend auf Ihrem umfassenden Wissen und Ihrem Engagement, auf die sich die vielen Patientinnen und Patienten verlassen können, die tagtäglich in den rund 640 kirchlichen Krankenhäusern behandelt werden.” Er gehe davon aus, dass sich in den Gesprächen und Workshops der CKiD-Jahrestagung auch die von der Großen Koalition geplanten Maßnahmen zur Qualitätssicherung im Gesundheitswesen wiederfänden. Gröhe hob besonders die Pläne für das neu zu gründende Qualitätsinstitut hervor. Die Regelung zur Errichtung des Instituts werde voraussichtlich noch im Sommer 2014 in Kraft treten. “Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie Ihre Jahrestagung auch nutzen, um die von uns geplanten Maßnahmen zur Sicherung der hohen Qualität in unserem Gesundheitswesen zu diskutieren. Denn wir brauchen gerade bei diesem Thema einen breit angelegten Meinungsaustausch, damit wir unserem gemeinsamen Ziel: Dem Erhalt und der Fortentwicklung einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung für alle Menschen in unserem Land, ein gutes Stück näherkommen”, unterstrich der Bundesgesundheitsminister. Die zweite gemeinsame Jahrestagung der Bundesverbände der christlichen Krankenhäuser – Deutscher Evangelischer Krankenhausverband (DEKV) und Katholischer Krankenhausverband Deutschlands (KKVD) – steht unter dem Motto “Qualität mit Identität – offensiv in die Zukunft!”. Im Kontext der fachlichen und politischen Diskussion betrifft das Thema Qualität immer auch das Profil der christlichen Krankenhäuser. Professionelles Handeln, Kommunikation und Heilung charakterisieren ein gemeinsames Grundverständnis von Versorgung auf höchstmöglichem medizinisch-pflegerischem Niveau. Diese zeichnet sich durch Zuwendung zum einzelnen Patienten und Verantwortung für das Gemeinwohl aus. Dafür stehen die Christlichen Krankenhäuser in Deutschland. Deshalb werden im Rahmen der Jahrestagung “CKiD-Qualitätsprüfsteine” entwickelt, die ein umfassendes, nicht allein auf Kennzahlen basierendes Qualitätsverständnis zur Diskussion stellen. Sie schärfen das Markenprofil christlicher Krankenhäuser und sollen deren besondere Qualitätsmerkmale veranschaulichen. Der Vorsitzende des KKVD, Generalvikar Theo Paul, sagte zur Eröffnung der Jahrestagung “Christliche Werte sind das Fundament unserer Arbeit in christlichen Krankenhäusern. Darauf basieren die vier Qualitätsdimensionen ,Humanität, Ganzheitlichkeit, Professionalität und Gemeinwohlorientierung’.” Paul verwies darauf, dass diese Qualitätsdimensionen das Handeln in den kirchlichen Klinikorganisationen leiten. “Sie sollen unser Maßstab für die Wahrnehmung politischer Verantwortung im Blick auf die Gestaltung der Rahmenbedingungen der Patientenversorgung sein”, erklärte Paul und ergänzte: “In der Qualitätsdiskussion können und wollen die Christlichen Krankenhäuser in Deutschland Impulse setzen und ihre inhaltliche Sicht vermitteln. Unsere Kliniken stellen sich tagtäglich existentiellen Fragen und Themen wie Sterben im Krankenhaus und Sterbekultur, Umgang mit Schmerz, Palliativmedizin, Organspende, Patientenverfügungen, Pränataldiagnostik sowie Umgang mit Tot- und Fehlgeburten. Es muss politischer Wille sein, im Gesundheitswesen ethische Diskussionen zu führen und prozessuale Antworten zu geben.” Paul machte klar, dass Christliche Krankenhäuser ihr Tun besonders in ethischer Verantwortung vollziehen wollen. Die Entscheidungen über knappe Ressourcen im Gesundheitswesen dürfe deshalb nicht am Bett getroffen werden. “Nach unserer Überzeugung darf die Diskussion über Qualität und Messung von Ergebnisqualität nicht auf bloße Kennzahlen- und Steuerungsgrößen reduziert werden – z.B. auf Mortalitätsraten”, forderte der KKVD-Vorsitzende. Der Vorsitzende des DEKV, Manfred Witkowski, verwies darauf, dass Transparenz Vertrauen in die Leistungen des Gesundheitswesens schaffe. An diese wichtige politische Botschaft knüpfe auch die CKiD-Jahrestagung an. “Für uns ist der Grundgedanke leitend, dass mit dem Versorgungsauftrag Träger, Manager, Ärzte und Pflegende und alle anderen Mitarbeitenden in christlichen Krankenhäusern ein Versprechen einzulösen haben: Der Patient steht bei uns im Zentrum unseres Handelns, und wir setzen christliche Werte nachhaltig im Krankenhausalltag um”, sagte Witkowski und stellte klar: “Christliche Krankenhäuser haben die Qualitätsdiskussion und die Entwicklung des Qualitätsmanagements in Deutschland von Anfang an vorangetrieben. Die schon vor der Gründung von KTQ(R) von den christlichen Krankenhäusern Mitte der 90er Jahre auf den Weg gebrachte Initiative proCum Cert zur Beschreibung, Messung und Zertifizierung von Qualität im Krankenhaus hat der Qualitätsorientierung in enger Verbindung mit der Einführung eines umfassenden Risikomanagements entscheidende Impulse vermittelt.” Außerdem würden seit mehr als fünf Jahren im Rahmen der von den christlichen Krankenhäusern getragenen Initiative Qualitätsindikatoren kirchlicher Krankenhäuser (QKK) Indikatoren-Sets entwickelt, die geeignet sind, die Qualität der Behandlungs- und Versorgungsleistungen für Patienten, Einweiser, Kassen und Öffentlichkeit zu vergleichen und zu bewerten. “Dabei wird ein umfassendes Qualitätsverständnis zu Grunde gelegt, das Ergebnis-, Struktur- und Prozessqualität gleichermaßen berücksichtigt und der Tatsache Rechnung trägt, dass Kennzahlen allein Qualität nicht angemessen abbilden können”, betonte Witkowski. Mit dieser Jahrestagung werde eine neuerliche Qualitätsoffensive eingeleitet, die anhand erarbeiteter Qualitätsprüfsteine die interne Diskussion in den Einrichtungen anstoßen und nachhaltige Wirkung erzielen könne. Zum anderen werde damit die verbandspolitische Sicht der CKiD zum Thema Qualität in die politische Debatte eingebracht, sagte Witkowski. In dieser Debatte setzen sich die CKiD auch mit aktuellen gesundheitspolitischen Themen wie Pay-for-Performance auseinander. Wer eine Steuerung der Qualität im Gesundheitswesen mit Hilfe von Pay-for-Performance in Erwägung zieht, sollte zuerst prüfen, ob ein solches Vorgehen auch erfolgsversprechend ist. Die Auswirkungen von P4P-Ansätzen im stationären Versorgungsbereich müssen wissenschaftlich erst sorgfältig untersucht werden, um die Folgewirkungen für den Krankenhaussektor im speziellen abschätzen zu können. Bevor die qualitätsorientierte Vergütung ein zentraler Bestandteil des deutschen Gesundheitswesen werden kann, ist es notwendig, dass die Behandlungsqualität transparent, sektorenübergreifend und mit geringem Verwaltungsaufwand erfasst und ausgewertet wird. Eine generelle Verknüpfung von Qualität und Vergütungsabschlägen lehnen die CKiD ab. Die Ergebnisse der Jahrestagung werden in sogenannten “CKiD-Qualitätsprüfsteinen” zusammengefasst, die im Rahmen des diesjährigen Hauptstadtkongresses Medizin und Gesundheit der Öffentlichkeit in Berlin vorgestellt werden. Pressekontakt Ende der Pressemitteilung Emittent/Herausgeber: Christliche Krankenhäuser in Deutschland (CKiD) Schlagwort(e): Gesundheit 03.06.2014 Veröffentlichung einer Pressemitteilung, übermittelt durch die DGAP – ein Unternehmen der EQS Group AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich. 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271598 03.06.2014 |