Delticom AG
Original-Research: Delticom AG (von Montega AG): Kaufen
Original-Research: Delticom AG – von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu Delticom AG
HIT-Feedback: Wachstum über Branchenniveau bei verbesserter Kostenstruktur in H1 Delticom hat kürzlich den Halbjahresbericht für das Jahr 2024 veröffentlicht. Die Ergebnisse weisen sowohl auf der Top Line als auch ergebnisseitig eine solide Entwicklung auf. Daher standen auf den Hamburger Investorentagen (HIT) v.a. die technologiegestützten Effizienzmaßnahmen im Fokus. Wachstum oberhalb des Gesamtmarktes in H1: Nachdem Delticom bereits in 2023 ein GMV-Wachstum oberhalb des europäischen Reifenersatzmarktes erzielte, konnte dieser Trend im ersten Halbjahr fortgesetzt werden. Die gegensätzlichen Top Line-Steigerungen in Q1 (+23,8% yoy) und Q2 (-5,5% yoy) resultierten insbesondere aus Vorzieheffekten aufgrund der frühzeitig milden Temperaturen und sollten daher nicht isoliert betrachtet werden. Für H2 erwarten wir aufgrund des hohen Vorjahresniveaus im Wintergeschäft 2023 einen Rückgang des Bruttowarenvolumens im mittleren einstelligen Bereich, sodass das obere Ende der Umsatzguidance in Reichweite liegt. [Grafik] Profitabilitätsfortschritte teilweise durch Einmaleffekte verborgen: Das EBITDA konnte auf 7,8 Mio. EUR zweistellig zulegen (H1/23: 6,8 Mio. EUR, +15,2% yoy). Hauptgrund hierfür war die signifikant gesteigerte Rohertragsmarge i.H.v. 26,4% (+3,5PP yoy), die aus der branchenweiten Entwicklung in Richtung kostengünstiger asiatischer Marken resultiert, von der Delticom als herstellerunabhängiger Händler profitiert. Die sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten sich deutlich auf 10,4 Mio. EUR (-7,0 Mio. EUR yoy), wobei rund 4 Mio. EUR des Rückgangs aus dem planmäßigen Wegfall von Sondererlösen aus einem Logistikprojekt zurückzuführen sind, welche im Vorjahreszeitraum letztmalig erzielt wurden. Der im Juli abgeschlossene Umzug des Vorratslagers führt zu negativen Einmaleffekten von ca. 1,1 Mio. EUR (MONe: 0,8 Mio. EUR in H1, 0,3 Mio. EUR in H2) und wird das Gesamtjahresergebnis ebenfalls belasten und u.E. zu einem EBITDA-Rückgang auf 18,2 Mio. EUR (-2,4 Mio. EUR yoy) führen. Bereinigt um die genannten Einmaleffekte und Sondererlöse des Vorjahres würde dies jedoch einen Anstieg des operativen Ergebnisses um 2,7 Mio. EUR implizieren, was die tatsächlichen Fortschritte im Kostenmanagement hervorhebt. Kundenservice- und Lagerautomatisierung steigern Kosteneffizienz: Auf den Hamburger Investorentagen gab CEO Dr. Andreas Prüfer einen Einblick in die Maßnahmen zur Kostenreduktion, die zu einem schrittweisen Ausbau der Profitabilität in den kommenden Jahren führen soll. Im Blickpunkt stand insbesondere der Kundenservice der Webshops. Dieser wurde bisher überwiegend dezentral von Mitarbeitern in den einzelnen europäischen Ländern durchgeführt. Aktuell wird das System auf ein zentrales CS-Team in Osteuropa umgestellt, welches den Kunden mithilfe von automatisierten Übersetzungsprogrammen in ihrer Muttersprache antworten kann. Zudem soll die Automatisierung der Reifenlager weitere Effizienzgewinne bringen, indem manuelle Arbeit und somit Personal ersetzt wird. Wir erwarten durch weitere Effizienzmaßnahmen eine schrittweise Reduktion sowohl der Personalkosten- als auch der sbA-Quote auf 2,7% (2023: 2,9%) bzw. 21,8% (2023: 22,4%) im Jahr 2027. Steuereffekt in Prognosen berücksichtigt: Die Steuerquote wurde im ersten Halbjahr von einem latenten Steuereffekt i.H.v. 1,0 Mio. EUR belastet, der auch nach Angaben des Unternehmens auch im Gesamtjahr bestehen bleiben und die Steuerlast um ca. 1 Mio. EUR im Vergleich zu der üblichen Steuerquote von 32,5% steigern wird. Dies bilden wir nun auch modellseitig ab, sodass das EPS und folglich auch die Dividende geringer ausfallen dürfte als bisher erwartet. Fazit: Delticom hat im abgelaufenen Halbjahr den eingeschlagenen Weg weiter fortgesetzt und konnte neben einem Wachstum oberhalb der Branche auch Fortschritte in der Profitabilität erzielen. Die bisherigen Einsparungen zeigen bereits Wirkung und sollen gezielt durch weitere Optimierungen ausgebaut werden, welche dann im kommenden Jahr zu einem spürbaren Ergebnissprung führen dürften. Aufgrund dieser Aussichten sowie der niedrigen Bewertung (KGV 2025e: 6,0) bestätigen wir unsere Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 5,50 EUR. +++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS / HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++ Über Montega: Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus. Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden: http://www.more-ir.de/d/30627.pdf Kontakt für Rückfragen: Montega AG – Equity Research Tel.: +49 (0)40 41111 37-80 Web: www.montega.de E-Mail: research@montega.de LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/montega-ag
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