Evotec SE
Original-Research: Evotec AG (von Montega AG): n.a.
Original-Research: Evotec AG – von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu Evotec AG
Unternehmen: Evotec AG
ISIN: DE0005664809
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: n.a.
seit: 19.05.2016
Kursziel: n.a.
Kursziel auf Sicht von: –
Letzte Ratingänderung: –
Analyst: Dr. Stefan Schröder
Kraftvoller Jahresauftakt
Evotec hat in Q1 2016 ein eindrucksvolles Ergebnis eingefahren und das
beste erste Quartal seiner Unternehmensgeschichte vorgelegt. Zugleich
verzeichnete Q1 die zweithöchsten Quartalsumsätze des Unternehmens (nach Q4
2015). Die Zahlen geben einen Vorgeschmack auf den zu erwartenden starken
Abschluss für FY 2016, da das erste Quartal traditionell bei Basisumsätzen
und Margen (vor Meilensteinen) am schwächsten ausfällt.
Im ersten Quartal stieg der Konzernumsatz um 74% auf 37,5 Mio. Euro (Vj.:
21,5 Mio. Euro). Das hohe Umsatzplus war in erster Linie getrieben durch:
(1) den vollen Dreimonatsbeitrag der Sanofi-Kooperation (12,6 Mio. Euro),
die zum 01. April 2015 wirksam wurde, (2) den starken Anstieg der
Basisumsätze im Segment EVT Execute, (3) eine wichtige
Meilensteinerreichung in der Kooperation mit Padlock (EVT Execute) sowie
(4) vier neue strategische Partnerschaften im Segment EVT Innovate, die in
der zweiten Hälfte 2015 geschlossen wurden. Das organische Wachstum der
Konzernumsätze erreichte 16%. Die erfolgsabhängigen Umsätze aus
Meilensteinen, Abschlagszahlungen und Lizenzen fielen mit 3,6 Mio. Euro
solide aus (Vj.: 3,0 Mio. Euro), unterliegen jedoch im Jahresverlauf
starken Schwankungen.
Die signifikanten Verbesserungen bei Bruttomarge (33,3% vs. 28,0%) und
Basismarge (26,3% vs. 16,9%) gehen zurück auf die Steigerung der
Basisumsätze, eine verbesserte Kapazitätsauslastung, den Beitrag der
Sanofi-Kooperaton und günstige Wechselkurseffekte aufgrund des schwachen
britischen Pfundes.
Infolge des starken Topline-Wachstums und der beachtlichen Margensteigerung
stellte sich ein hohes bereinigtes EBITDA von 7,2 Mio. Euro ein, das weit
über unseren Erwartungen lag.
Beide Segmente legten eine überzeugende Performance vor: Die Segmentumsätze
stiegen jeweils um 67%. EVT Execute, die profitable Cash-Cow des
Unternehmens, konnte mit 9,6 Mio. Euro das bereinigte EBITDA nahezu
verdreifachen (Vj.: 3,5 Mio. Euro). EVT Integrate verbesserte sein
bereinigtes EBITDA auf -2,4 Mio. Euro (Vj.: -3,8 Mio. Euro).
Optimistischer Ausblick für FY 2016 – und einige Hürden
In Anbetracht der weit besseren Auftragslage als im Vorjahr und mit Blick
auf die Zahl laufender Vertragsverhandlungen gab sich das Management in der
Telefonkonferenz ausgesprochen zuversichtlich, die Guidance für FY 2016
komfortabel zu erreichen: (1) Wachtsum der Basisumsätze (d.h. Umsätze vor
Meilensteinen, Abschlagszahlungen und Lizenzen) von über 15%, (2) positives
bereinigtes EBITDA auf deutlich höherem Niveau als 2015, (3) Anstieg der
F&E-Aufwendungen auf ca. 20 Mio. Euro, (4) CAPEX von bis zu 10 Mio. Euro
sowie (5) eine ähnlich hohe Liquidität zum Jahresende wie Ende 2015.
Angesichts des deutlich zum Ausdruck gekommenen Optimismus des Managements
zu einem so frühen Zeitpunkt und des im ersten Quartal unerwartet hoch
ausgefallenen bereinigten EBITDA von 7,2 Mio. Euro, verglichen mit 8,7 Mio.
Euro für FY 2015, muten die Zielmarken inzwischen recht konservativ an.
Bei unserem Ausblick auf die Umsätze aus Meilensteinen, Abschlagszahlungen
und Lizenzen mischen sich dagegen Licht und Schatten. Einerseits begann das
Jahr vielversprechend mit dem Erreichen zweier präklinischer Meilensteine
in den Kooperationen mit Padlock (Q1) und Bayer (Q2). Zudem rechnet das
Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr mit einigen weiteren
Meilensteinzahlungen. Andererseits wurde auf der Q1-Telefonkonferenz
deutlich, dass auch im neuen Geschäftsjahr die angekündigten klinischen
Fortschritte auf der Zeitschiene weiter nach hinten rücken. War im letzen
Jahr für die fraglichen präklinischen Projekte aus bestehenden
Partnerschaften der Eintritt in die Klinik Ende 2015 bzw. in 2016 in
Aussicht gestellt worden, wird mittlerweile als Zeitfenster Ende
2016/Anfang 2017 kommuniziert. Dennoch rechnen wir damit, dass die Zahl der
Meilensteine 2016 ausreichen wird, das niedrige Niveau des Vorjahres bei
den erfolgsabhängigen Umsätzen zu übertreffen, um die erwartete Trendwende
für Anleger visibel zu machen.
Rückschläge bei klinischen Kandidaten und Verzögerungen bei Eintritten in
die klinische Phase hatten in den letzten Jahren Lücken in der reiferen
Entwicklungspipeline des Unternehmens aufgetan. Die Entwicklung bei den
präklinischen Meilensteinen und die z.T. geringeren Vorabzahlungen aus
vermarkteten Target X-Initiativen, etwa im Vergleich zu früheren Cure
X-Programmen, konnten diese Ausfälle nicht wettmachen, sodass in den
vergangenen Jahren Rückgänge bei den erfolgsabhängigen Umsätzen zu
verzeichnen waren.
Mit der Sanofi-Kooperation sollte die Trendwende eingeläutet sein. Durch
die Ausweitung der Kapazitäten und Businessaktivitäten beider Segmente am
Standort Toulouse erwirbt Evotec die Anwartschaft auf eine Vielzahl
präklinischer Meilensteine, die über die kommenden Jahre realisiert werden
sollten. Insbesondere mit Hilfe des von Sanofi unterstützten Fonds baut
Evotec derzeit in Europa ein akademisches Netzwerk zu
Forschungsinstitutionen auf („Innovationsbrücke“), das das Scouting nach
hoch innovativen Targets für neue Cure X-/Target X-Programme beschleunigen
und dem Unternehmen einen kontinuierlichen Zufluss an aussichtsreichen
Projekten sicherstellen wird. Derartige Programme auf Basis von
First-in-Class-Wirkstoffen adressieren ein beträchtliches Marktpotenzial.
Evotec strebt für sie eine Kommerzialisierung bereits in Forschungs- und
präklinischen Phasen an. Neben den unmittelbar vereinnahmten
Serviceumsätzen und Vorabzahlungen sind mit der Verpartnerung mittelfristig
Meilensteinzahlungen verbunden. Rund zwanzig Cure X-/Target X-Programme
stehen schon jetzt kurzfristig für Kooperationen mit Industriepartnern
bereit, und das Portfolio wird über die nächsten Jahre zügig expandieren.
Darüber hinaus sind Upfrontzahlungen aus der Verpartnerung erster
Krebstherapeutika des erworbenen Sanofi-Portfolio zu erwarten. Denn mehrere
übernommene onkologische Wirkstoffe sollten in den nächsten Jahren nach und
nach die Schwelle zur Klinik (IND-Status) erreichen. All diese genannten
Faktoren sollten in den kommenden Jahren für eine allmählich anziehende
Dynamik im Dealflow sorgen und sich – bei aller gegebenen Volatilität – in
sukzessive wachsenden Umsätzen aus Meilensteinen und Abschlagszahlungen
niederschlagen.
Drei der am weitesten fortgeschrittenen Onkologieprojekte (Ex-Sanofi) –
EVT601, EVT701 und EVT801 – befinden sich mittlerweile in der präklinischen
Entwicklung. Evotecs besonderes Augenmerk gilt dabei EVT801, einem
Wirkstoff der Immunonkologie, der auf die Angiogenese (Gefäßbildung) des
Immunsystems abzielt. Neue präklinische Daten deuten darauf hin, dass sich
EVT801 als hoch wirksam in Kombination mit sog. Checkpoint-Inhibitoren
erweist. Bei letzteren handelt es sich um eine bahnbrechende, neue Klasse
von Krebsimmuntherapien, die derzeit die Krebsbehandlung revolutioniert.
Coverage wird eingestellt
Mit der Sanofi-Transaktion hat Evotec Umsatzzahlen und Profitabilität in
neue Dimensionen geführt und seine Marktposition als global führendes
Outsourcing-Unternehmen in der Wirkstoffforschung ausgebaut. Für das
Geschäftsjahr 2016 steht eine starke Performance ins Haus. Im laufenden
Geschäftsjahr sollte zudem die notwendige Trendwende bei den
erfolgsabhängigen Umsätzen aus Meilensteinen, Abschlagszahlungen und
Lizenzen gelingen.
Mit dieser Kommentierung beenden wir unsere Coverage des Unternehmens.
+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss
bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /
HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++
Über Montega:
Die Montega AG zählt zu den größten unabhängigen Research-Häusern in
Deutschland. Zum Coverage-Universum des Hamburger Unternehmens gehören eine
Vielzahl von Small- und MidCaps aus unterschiedlichsten Sektoren. Montega
unterhält umfangreiche Kontakte zu institutionellen Investoren,
Vermögensverwaltern und Family Offices mit dem Fokus ‘Deutsche Nebenwerte’
und zeichnet sich durch eine aktive Pressearbeit aus. Die
Veröffentlichungen der Analysten werden regelmäßig von der Fach- und
Wirtschaftspresse zitiert. Neben der Erstellung von Research-Publikationen
gehört die Organisation von Roadshows, Fieldtrips und Sektorkonferenzen zum
Leistungsspektrum der Montega AG.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/13865.pdf
Kontakt für Rückfragen
Montega AG – Equity Research
Tel.: +49 (0)40 41111 37-80
web: www.montega.de
E-Mail: research@montega.de
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Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.
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