Smartbroker Holding AG
Original-Research: Smartbroker Holding AG (von Montega AG): Kaufen
Original-Research: Smartbroker Holding AG – von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu Smartbroker Holding AG
Unternehmen: Smartbroker Holding AG
ISIN: DE000A2GS609
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Kaufen
seit: 03.07.2023
Kursziel: 14,00 Euro
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: –
Analyst: Christoph Hoffmann
EU einigt sich auf Payment-for-Orderflow-Verbot ab 2026 – Smartbroker nur
in geringem Ausmaß betroffen
Wie jüngste Medienberichte bestätigen, haben sich Unterhändler der
EU-Staaten und des Europäischen Parlaments auf ein EU-weites
Payment-for-Orderflow-Verbot ab 2026 geeinigt, das eine noch nicht bekannte
Übergangsphase vorsieht und noch offiziell vom EU- Parlament beschlossen
werden muss. Wir gehen aktuell davon aus, dass das Verbot sowohl
Rückvergütungen von Börsen als auch von Derivatepartnern umfassen wird.
Smartbroker nur in geringem Ausmaß betroffen: Wie wir bereits in unserer
Initialstudie vom 7. Februar 2023 darlegten, beläuft sich der
PFOF-Erlösanteil Smartbrokers u.E. auf aktuell rund 10 bis max. 15% des
Konzernumsatzes. Hiervon entfällt wiederum der Löwenanteil auf
Derivatepartner, während Rückvergütungen von Börsenbetreibern nur eine sehr
geringe kommerzielle Bedeutung für Smartbroker aufweisen. Da sich das
Geschäftsmodell im Zuge der Einführung des Smartbroker 2.0 durch die
Vereinnahmung von Zinseinkünften und der Vermarktung des eigenen Frontends
weiter diversifizieren wird, sehen wir nur geringe Auswirkungen auf
Smartbroker. Am stärksten betroffen sollten u.E. die reinen Neobroker sein,
die ihr aktuelles Geschäftsmodell in dieser Form ab 2026 nicht mehr
weiterverfolgen werden können. Auch die engeren Wettbewerber wie
flatexDEGIRO, Comdirect oder Consors dürften u.E. im Falle eines Verbots
von Derivate-Rückvergütungen betroffen sein, da diese ebenfalls über
Premiumpartnerschaften mit Derivateanbietern verfügen und Rückvergütungen
vereinnahmen dürften.
Umverteilung der Werbebudgets der Derivateanbieter könnte bevorstehen:
Starke Auswirkungen dürfte das Verbot dementsprechend ebenso für die
Derivateanbieter haben, da sich die angebotenen Produkte nur begrenzt
voneinander unterscheiden, sodass dem Marketing eine entscheidende
Bedeutung zukommt. Ein Kernelement dieser Strategie stellen u.E. auch die
vom Verbot betroffenen Rückvergütungen i.R. von Premium- partnerschaften
mit Brokern dar, durch die die Endkunden zu vergünstigten Konditionen
handeln können und die Broker über Rückvergütungen partizipieren. Infolge
des Verbots gehen wir daher von einer Verschiebung der Budgets aus, wobei
Smartbroker hier einerseits durch seine Online-Finanzportale und
andererseits durch die eigene Benutzeroberfläche des Smartbroker 2.0
profitieren dürfte, mit deren Vermarktung wir bereits ab 2024 rechnen. So
könnten Derivateanbieter in Zukunft beispielsweise vermehrt für eine
vorteilhafte Platzierung ihrer Produkte innerhalb von mobilen Trading Apps
bezahlen.
Mittelfristige Prognosen angepasst: Insgesamt halten wir die Umsetzung
eines PFOF- Verbots für sehr wahrscheinlich und gehen davon aus, dass die
Derivateanbieter einen Teil ihrer Werbe- bzw. Vertriebsbudgets verlagern
werden, sodass die ausbleibenden Umsätze teilweise kompensiert werden
dürften. Somit prognostizieren wir ab 2026 lediglich leicht niedrigere
Umsätze und EBIT-Margen.
Fazit: Die Auswirkungen des PFOF-Verbots ab 2026 stufen wir für Smartbroker
insgesamt als gering ein. Wir sind weiterhin vom Investment Case sowie den
Chancen des Smartbroker 2.0 überzeugt und bestätigen unsere Kaufempfehlung
mit einem Kursziel von 14,00 Euro.
+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss
bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /
HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++
Über Montega:
Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser
mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum
umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und
wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht
sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und
fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die
Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden
zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und
Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die
Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum
Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der
Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/27287.pdf
Kontakt für Rückfragen
Montega AG – Equity Research
Tel.: +49 (0)40 41111 37-80
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E-Mail: research@montega.de
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