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Deutscher Sonderweg bei Sportwetten passt nicht mehr in die europäische Landschaft – Stratega-Ost begrüßt klare Position von DFB-Präsident Zwanziger
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Düsseldorf/Koblenz, 28. August 2006 – DFB-Präsident Theo Zwanziger hat nach
Ansicht von Helmut Sürtenich, Vorstandschef des Düsseldorfer
Sportwettenanbieters Stratega-Ost Beteiligungen AG
http://www.stratega-ost.de, mit seiner Kritik an dem unberechenbaren
Vorgehen einzelner Bundesländer gegen private Sportwettenanbieter ins
Schwarze getroffen. In einem Interview mit der Koblenzer Rhein-Zeitung
sagte Zwanziger: ‘Das ist doch Wahnsinn, mit welchen Widersprüchen wir es
derzeit in der Szene zu tun haben. Bei Arena springt betandwin kräftig rum,
beim Länderspiel gegen Schweden war betandwin per Bandenwerbung ebenfalls
kräftig vertreten. Und wenn ich dann nach Bayern schaue, da ziehen sie den
Amateurspielern unter Androhung von Polizeigewalt das Trikot aus. Da fragt
man sich doch ernsthaft, was macht denn eigentlich dieser Staat?“ Für
Zwanziger gilt es, den Ländern, die sich für die Beibehaltung des Monopols
ausgesprochen haben, klarzumachen, dass über Sportwetten eingenommenes Geld
eine ‘Selbstfinanzierung des Sports“ darstelle. Dabei handele es sich nicht
um Steuergeld, das zur Verfügungsmasse des Staates gehöre. ‘Wenn man uns
schon die Sponsoring-Einnahmen kaputt macht, indem man die Werbung
verbietet, soll wenigstens dafür gesorgt werden, dass wir eine
wirtschaftliche Besitzstandsgarantie bekommen“, fordert der DFB-Chef und
erläutert die Vorstellungen seines Verbandes. Danach könne es mehrere
Lizenzen in Deutschland geben. Die Lizenznehmer bekämen dann
vorgeschrieben, wie die Wetten aussehen dürfen, Manipulationsmöglichkeiten
müssten ausgeschlossen werden. Dabei sollen ‘gleiche Abgaben und
Zweckertragsbedingungen herrschen.“ Mit dem Festhalten am Monopol würden
die Menschen stattdessen in die Illegalität getrieben.
‘Die Bundesländer reklamieren ja bei jeder Gelegenheit, sie hätten zu wenig
Rechte gegenüber dem Bund. Lässt man die Länder aber mal machen, dann kommt
nur Murks heraus“, zerpflückt Helmut Sürtenich, Vorstandschef des
Düsseldorfer Sportwettenanbieters Stratega-Ost Beteiligungen AG , die
gegenwärtige Lage. In anderen europäischen Ländern gebe es sehr dynamische
Märkte für Sportwetten. Auch Stratega-Ost werde sein Geschäft außerhalb
Deutschlands ausbauen, vor allem mit Blick auf die dynamischen Märkte
Osteuropas. ‘Die Apologeten des Wettmonopols beanspruchen selbstherrlich
privates Geld von der breiten Masse als sprudelnde Quelle für die maroden
Staatsfinanzen unter dem Deckmantel der Suchtbekämpfung. Diese
Kleptokraten-Herrschaft sollte endlich aufhören“, fordert Sürtenich.
Werner Hackmann, Präsident der Deutschen Fußball-Liga und DFB-Chef
Zwanziger hatten die Ministerpräsidenten schon vor einigen Monaten gebeten,
in der Übergangszeit nach dem Sportwettenurteil zu vernünftigen Lösungen zu
kommen, berichtet Sport1. Das habe man aber nicht beachtet. Jetzt sehe man,
dass ein staatliches Monopol nur mit einem großen Aufwand durchsetzbar sei
und dann andere, wichtige Aufgaben von den Ordnungskräften vernachlässigt
werden müssten. Laut Zwanziger passt der deutsche Sonderweg bei den
Sportwetten nicht mehr in die europäische Landschaft. Wie viele andere
Branchenkenner setzt auch er auf klare Vorgaben aus Brüssel. ‘Bei der
Entwicklung Europas glaube ich überdies nicht daran, dass Monopole Bestand
haben werden“, so seine Prognose gegenüber der Rhein-Zeitung. VEWU-Chef
Markus Maul bestätigt diese Ansicht. Es sei grotesk und unverantwortlich,
dass die Politik dem derzeitigen Irrsinn nicht Einhalt gebiete. ‘Seit dem
Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom März 2006 und der Einleitung eines
Vertragsverletzungsverfahrens durch die EU-Kommission gegen Deutschland ist
es offensichtlich, dass das staatliche Monopol europarechtswidrig ist“,
lautet die Einschätzung des Münchener Anwalts und Experten internationales
Wett- und Glückspielrecht, Wulf Hambach http://www.ra-hambach.com.
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) wird voraussichtlich im Oktober oder
November eine richtungweisende Entscheidung über einen vergleichbaren Fall
aus Italien treffen. Generalanwalt Dámaso Ruiz-Jarabo Colomer hat
Medienberichten zufolge schon in seinem Schlussantrag im Mai darauf
gepocht, dass für einen Anbieter von Sportwetten die Genehmigung eines
Mitgliedsstaats genüge, um Wettgeschäfte in weiteren EU-Staaten anbieten
und aufbauen zu können. Da der Gerichtshof in den meisten Fällen der
Argumentation des Generalanwaltes folge, könnten die europäischen
Wettbewerbshüter in Brüssel nun das letzte Wort haben.
Für weitere Informationen:
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Tel.: 0228 – 620 44 76
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(c)DGAP 28.08.2006
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