KIRCHHOFF STIMMUNGSINDIKATOR AUTOMOBILAKTIEN | H1-2023
AUTOMOBILAKTIEN H1-2023 –
POSITIVER AUSBLICK FÜR PRODUZENTEN-AKTIEN, VERHALTENE STIMMUNG BEI ZULIEFERER-AKTIEN
- Branchen-Grundstimmung ist mit 12,5 Punkten verhalten optimistisch
- Perspektiven für Automobilproduzenten-Aktien (23,2 Punkte) nach Einschätzung der Kapitalmarktexperten deutlich besser als beim Automobil-Gesamtmarkt (12,5 Punkte) und bei Automobilzulieferer-Aktien (1,8 Punkte)
- Zentrale Herausforderungen für 2023: Produktionskosten, neue technische Anforderungen und Finanzierungskosten
- Wichtigste mittelfristige Aufgaben: ESG-Anforderungen, technische Herausforderungen und komplexe Regulatorik
Hamburg, 14. Juli 2023 – Die Hamburger Agentur für Finanz- und Unternehmenskommunikation Kirchhoff Consult AG hat erstmals den „Kirchhoff Stimmungsindikator Automobilaktien“ veröffentlicht. Im Rahmen der Studie wurden Kapitalmarktexperten mittels einer Umfrage nach den kurz- und mittelfristigen Entwicklungsperspektiven von Aktien aus der deutschen Automobilbranche sowie nach den Chancen und Herausforderungen im aktuellen Marktumfeld befragt.
Jens Hecht, Managing Partner der Kirchhoff Consult AG:
„Die Automobilbranche sieht sich mit komplexen Herausforderungen konfrontiert. Ob stark steigende Verkäufe von elektrifizierten Fahrzeugen, neue Anforderungen an die Konnektivität, die komplexen Anforderungen an autonomes Fahren oder das Risikomanagement bei den globalisierten Lieferketten – die Branche durchlebt einen dynamischen Wandel. Gleichwohl zeigen die Studie und die jüngsten Kursentwicklungen, dass Investoren den deutschen Unternehmen zutrauen, eine aktive Rolle in dieser Entwicklung einzunehmen.“
Die befragten Kapitalmarktexperten blicken verhalten optimistisch in die kommenden Monate. Die Grundstimmung erreichte 12,5 Punkte auf einer Skala von –100 bis +100. Differenzierter stellt sich die Lage bei Betrachtung der einzelnen Marktsegmente dar: Für Automobilproduzenten-Aktien liegt der Stimmungsindex bei 23,2 Punkten, wohingegen Automobilzulieferer-Aktien mit 1,8 Punkten deutlich darunter rangieren. Dies spiegelt auch der durchschnittliche Kurstrend beider Segmente in diesem Jahr wider: Die Produzenten-Gruppe liegt gemittelt bei 10,71 Prozent Kursgewinn, die Zulieferer-Kohorte verzeichnet im Durchschnitt ein Plus von 7,05 Prozent.
Branchen-Kursentwicklung: Automobilaktien holen auf, doch es bleiben Fragezeichen
Die Umfrageergebnisse reflektieren die Gesamtsituation, die für Unternehmen in der Automobilbranche am Kapitalmarkt zuletzt insgesamt erfreulich war: Automobil-Aktien zeigen eine stärkere Erholung von den Verwerfungen rund um die Corona-Pandemie als der Gesamtmarkt. In den vergangenen 12 Monaten hat der DAXsector All Automobile 31,74 Prozent an Wert gewonnen und übertrifft damit den DAX 40 mit einer Kurssteigerung von 26,32 Prozent. Auch, wenn sich in dieses positive Szenario zuletzt pessimistischere Stimmen von einzelnen Analyse-Häusern mischten, die Kursziele deutscher Automobilunternehmen nach unten korrigiert haben: Im Zuge der Normalisierung vormals gestörter Lieferketten bleibt das Aufholpotenzial hoch. Insbesondere Mercedes-Benz und BMW mit Kursanstiegen über die letzten 36 Monate von 128,07 Prozent (Mercedes) und 134,9 Prozent (BMW) belegen dies aufseiten der Produzenten-Kohorte. Positives Beispiel aufseiten der Zulieferer ist vor allem Hella (+93,83 Prozent im 36-Monate-Vergleich).
Produzenten: kurz- und mittelfristig positiver Ausblick
Die Grundstimmung im Produzentensektor liegt bei 23,2 Punkten und damit stark über dem Wert für Zulieferer-Aktien von 1,8 Punkten. Kurzfristig (6-Monate-Ausblick) erwarten lediglich 14 Prozent der Kapitalmarktexperten leicht (–5 bis –15 Prozent) fallende Kurse, 86 Prozent der Befragten gehen von leicht (+5 bis +15 Prozent) steigenden Kursen oder einer Seitwärtsbewegung (Kursbewegung zwischen –5 und +5 Prozent) aus. Mittelfristig (12-Monate-Ausblick) sind die Erwartungen sogar noch positiver: 29 Prozent aller Befragten rechnen mit leicht steigenden Kursen, 21 Prozent erwarten gar ein noch deutlicheres Kursplus von mehr als 15 Prozent.
Zulieferer: gemischter Kurs-Ausblick mit kurzfristigen Verlusten und langfristigen Gewinnen
Die Grundstimmung im Produzentensektor liegt bei 1,8 Punkten und ist damit leicht positiv. Je nach Fristigkeit differenziert sich dieses Sentiment allerdings in einen kurzfristig leicht eingetrübten und mittelfristig positiven Ausblick. Kurzfristig sehen 71 Prozent der Befragten eine Seitwärtsbewegung voraus, 22 Prozent erwarten leicht fallende Kurse. Mittelfristig steigt der Stimmungsindikator auf 10,7 Punkte, wobei hier deutlich divergierende Einschätzungen beobachtbar sind: Zwar erwarten 21 Prozent leicht fallende Kurse, 36 Prozent gehen allerdings von steigenden Kurse über 5 Prozent und mehr aus. Diese Vielfalt an Meinungen spiegelt die Diversität der Herausforderungen dar, mit denen Automobilzulieferer zur Zeit auf dem Kapitalmarkt konfrontiert sind.
Herausforderungen: Unterschiede bei der Risikoeinschätzung in Relation zum Betrachtungshorizont
Hauptthema des Risikomanagements in der Automobilbranche im Jahre 2023 sind nach Meinung der Kapitalmarktexperten vor allem höhere Kosten in der Produktion (79 Prozent stimmen zu) und neue technische Anforderungen (43 Prozent Zustimmung). Hauptgründe sind hier insbesondere inflationsgetriebene Preissprünge im Lieferkettenmanagement und Anforderungen, die Markttrends wie e-Mobilität oder Konnektivität an die Branche stellen. ESG-Regulatorik sehen 43 Prozent der Befragten als prominenten Aufgabenkomplex. In der Mittelfristbetrachtung mit einem Horizont von drei Jahren haben für die Kapitalmarktexperten vor allem ESG-Anforderungen (71 Prozent) und technische Neuerungen (64 Prozent) steigende Relevanz. Komplexer werdende Regulatorik (57 Prozent) sowie steigende Produktionskosten kommen hinzu. Im Zuge dieser Verschiebung von Prioritäten stehen sowohl Automobilproduzenten als auch -zulieferer vor der Aufgabe, bei gleichzeitiger Sicherstellung von Kosteneffizienz ihre Produktpalette und Wertschöpfungskette verstärkt auf Nachhaltigkeit auszurichten.
Vincent Furnari, Managing Partner der Kirchhoff Consult AG:
„Die Bedeutung von Nachhaltigkeit ist längst sowohl bei Automobilproduzenten als auch bei Automobilzulieferern angekommen. Es bleibt dennoch weiterhin viel zu tun – etwa bei der Entwicklung von Strategien zur Dekarbonisierung oder bei der Einbindung von Nachhaltigkeitszielen in die Financial Covenants zur Reduzierung der Zinsbelastung.“
Weitere Informationen
Die Studie finden Sie unter folgendem Link.
METHODIK DER ERHEBUNG
Der „Kirchhoff Stimmungsindikator Immobilien-Aktien“ von Kirchhoff Consult ist der Stimmungsindikator für den deutschen Automobilaktienmarkt. Bei der Studie werden die wichtigsten Analysten und IR-Verantwortliche von gelisteten, deutschen Unternehmen aus der Automobilbranche befragt, wie sich der Automobilaktienmarkt in den kommenden 3 Jahren bzw. 12 Monaten entwickeln wird. Dabei wird separat die Kursentwicklung von Automobilproduzenten und Automobilzulieferern erfasst. Für die Beantwortung steht dem Analysten eine Skala von +2 (stark steigend, über +15 Prozent) bis –2 (stark fallend, über –15 Prozent) zur Verfügung. Ein Wert von „0“ bedeutet, dass mit keinen oder nur sehr geringfügigen Veränderungen (+/– 5 Prozent) gerechnet wird. Die Auswertung bildet den Durchschnitt aller Analysteneinschätzungen ab.
ÜBER KIRCHHOFF
Kirchhoff Consult ist mit rund 60 Mitarbeitenden eine führende Kommunikations- und Strategieberatung für Finanzkommunikation und ESG im deutschsprachigen Raum. Seit über 25 Jahren berät Kirchhoff Kunden in allen Fragen der Finanz- und Unter-nehmenskommunikation, bei Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichten, beim Börsengang, im Bereich der Investor Relations sowie der ESG- und Nachhaltigkeitskommunikation. ‘Designing Sustainable Value’: Kirchhoff verbindet inhaltliche Kompetenz mit exzellentem Design und schafft damit nachhaltig Werte.
Kirchhoff Consult ist Mitglied im TEAM FARNER, einer europäischen Allianz von partnergeführten Agenturen. Gemeinsames Ziel: Aufbau des europäischen Marktführers für integrierte Kommunikationsberatung.
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