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Stratega-Ost Beteiligungen AG:Staatliche Doppelmoral bei Wettspielen in Deutschland – Stratega-Ost Beteiligungen AG setzt auf Europa
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Neuss/Hamburg, 17. August 2006 – ‘Verdienen soll beim Glücksspiel wohl nur
der Staat’, kritisiert Helmut Sürtenich, Vorstandsvorsitzender des
Wettanbieters Stratega-Ost Beteiligungen AG http://www.stratega-ost.de in
Neuss, mit Verweis auf einen Bericht des TV-Magazins Panorama. Danach sei
es beim Staatsmonopolisten Oddset um die Suchtbekämpfung nicht gut
bestellt: Jetzt ‘spielen Politiker, die sich nie um Spielsüchtige gekümmert
haben, plötzlich Suchtbeauftragte. Es soll weniger Werbung geben, ein paar
Spiele wurden gestrichen und vor allem gibt es eine große Ankündigung“, so
das Magazin. Tatsächlich geschehen sei nichts. ‘Ich kann das nicht anders
bezeichnen als Lügen, denn all das, was an Spielerschutz angeboten wird,
ist so oberflächlich, ist so vage und wenig verbindlich, dass es also als
Schutz kaum ernst genommen werden kann“, kommentiert Günter Mazur,
Fachtherapeut für Glücksspielsucht am Fachkrankenhaus Nordfriesland
gegenüber Panorama. Das Magazin fand weitere Beispiele für den staatlichen
Erfindungsreichtum, wenn es darum geht, die leeren Landeskassen zu füllen.
So änderten die Bundesländer Niedersachsen und Hessen die Spielbankgesetze,
um ihren Casinos auch Internetangebote zu ermöglichen – mit dem Argument
eines zeitgemäßen Spielangebotes. Gleichzeitig gehen die Länder auf die
Barrikaden gegen die Angebote der privaten Anbieter, die ebenfalls über das
Internet tätig sind.
Auch die Spielautomatenverordnung wurde Anfang 2006 geändert. Die
Spielzeiten betragen jetzt nicht mehr zwölf, sondern nur noch fünf
Sekunden. ‘Man wollte die Möglichkeit geben, dass die Automatenindustrie
eben hier tatsächlich bessere Geschäfte macht, in der Tat“, bestätigt der
baden-württembergische Finanzminister Gerhard Stratthaus gegenüber
Panorama. Die staatliche Doppelmoral sorgt für Unmut in der Branche:
‘Deutschland sollte die Liberalisierung des Wettmarktes als Chance nutzen
und den milliardenschweren europäischen Markt nicht freiwillig den
europäischen Nachbarn überlassen“, fordert Markus Maul, Präsident der
Europäischen Wettunternehmer. ‘Die Besitzstandswahrer des Staatsmonopols
können sich nicht ausschließlich mit verbalen Bekenntnissen zur
Suchtbekämpfung aus der Affäre ziehen und gleichzeitig selbst die
Werbetrommel für profitträchtige Glücksspiele rühren“, kritisiert
Sürtenich.
Neue Glückspielprodukte wie Keno oder Quicky mit täglich mehreren Ziehungen
seien von den staatlichen Lottogesellschaften beispielsweise mit
erheblichem Werbeaufwand eingeführt worden. Sürtenich setzt nun auf die
Europäische Union, die unter anderem gegen Deutschland ein
Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet habe. Zudem werde sein Unternehmen
verstärkt in anderen europäischen Staaten mit liberaler Gesetzgebung das
Wettgeschäft ausbauen. Vor dem Europäischen Gerichtshof, so berichtet Focus
Money http://focus.msn.de/finanzen, wird zur Zeit außerdem ein dem
bwin-Verbot ähnlicher Fall aus Italien verhandelt. Generalanwalt Dámaso
Ruiz-Jarabo Colomer habe schon in seinem Schlussantrag im Mai darauf
gepocht, ‘dass für einen Anbieter von Sportwetten die Genehmigung eines
Mitgliedsstaats ausreiche, um auch Wettgeschäft in weiteren
Mitgliedsstaaten aufbauen zu können.“ Da der Europäische Gerichtshof in den
meisten Fällen der Argumentation des Generalanwaltes folge, könnten die
europäischen Wettbewerbshüter dem deutschen Monopol-Hickhack ein Ende
setzen.
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(c)DGAP 17.08.2006
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