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BDF: Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich: ‘Demografie ist ein wichtiges Thema und das Berliner Demografie Forum kommt genau zum richtigen Zeitpunkt.’
BDF / Schlagwort(e): Politik/ Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach Prof. Renate Köcher: 'Die Mehrheit der Bevölkerung rechnet mit einer Verlängerung der Lebensarbeitszeit sowie mit steigenden Beiträgen für die sozialen Sicherungssysteme.' Vorsitzende des BDF Beirats und Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen Prof. Ursula Lehr: 'Ich freue mich, dass eine berufstätige Mutter heute nicht mehr als 'Rabenmutter' verurteilt wird.' Vorsitzender des Kuratoriums, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Prof. Bert Rürup: 'Die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter schrumpft stärker als die Gesamtbevölkerung.' Berlin, 13.01.2012 – Die Experten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft sind sich einig: Der demografische Wandel hinterlässt seine Spuren. Eine immer älter werdende Bevölkerung und geringe Geburtenraten haben grundlegenden Einfluss auf das deutsche Wirtschafts- und Sozialsystem. Über die Lösungsansätze zur Bewältigung der anstehenden Herausforderungen aber gibt es unterschiedliche Meinungen. Auf dem 1. Berliner Demografie Forum (BDF) an der ESMT European School of Management and Technology wurden diese gestern (Donnerstag) und heute umfassend diskutiert. Neben der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Kristina Schröder, und dem Bundesminister des Inneren, Dr. Hans-Peter Friedrich, referierten Michael Diekmann, Vorstandsvorsitzender der Allianz SE, sowie Prof. Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach. Hauptredner des heutigen Tages war Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ursula Lehr. 'Der demografische Wandel ist keine Katastrophe, er ist vielmehr eine gesellschaftliche Chance. Um diese allerdings zu nutzen, muss jetzt gehandelt werden', erklärte Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich in seiner Rede. Wichtig sei, dass die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dazu zähle unter anderem die Entzerrung der drei bisher fest definierten Lebensphasen. Auch die Zuwanderung könne einen Beitrag zur Bewältigung der demografischen Herausforderungen leisten – gleichzeitig aber nicht die Lösung des Problems sein. Vielmehr gehe es darum, 'die eigenen Potentiale durch eine entsprechende Qualifikation der jungen Menschen zu nutzen.' Darüber hinaus müssen die ländlichen Gebiete erschlossen werden. 'Die flächendeckende Breitbandanbindung ist hierfür essentiell', so Dr. Friedrich. 'Wir haben nicht zu viele alte Menschen, sondern zu wenig junge', sagte Prof. Ursula Lehr, Vorsitzende des BDF Beirats und Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen. 'Es bedarf verschiedener Wege, um das 'Ja' zum Kind, zur Familiengründung zu stärken. Zum Beispiel sollte ein Studium mit Kind erleichtert werden', forderte Prof. Lehr und ergänzte: 'Als ich vor nunmehr 23 Jahren als damalige Familienministerin die Öffnung der Kindergärten für Zweijährige forderte, ist die gesamte Bundesrepublik parteiübergreifend gegen mich in Aufstand getreten. Hier hat sich mittlerweile viel getan. Ich freue mich, dass eine berufstätige Mutter heute nicht mehr als 'Rabenmutter' verurteilt wird.' Gemäß Prof. Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach, ist den Bürgern durchaus bewusst, welche Tragweite der demografische Wandel hat. 'Die überwältigende Mehrheit rechnet in Folge der demografischen Entwicklung nicht nur mit der Verlängerung der Lebensarbeitszeit, sondern auch mit steigenden Beiträgen für die sozialen Sicherungssysteme bei gleichzeitiger Leistungsverringerung', sagte Prof. Köcher in ihrer Rede auf dem Berliner Demografie Forum. Auch das Thema Pflege spiele im Bewusstsein der Bürger eine immer größere Rolle. 'Die Bereitschaft der Familien, Pflegeaufgaben zu übernehmen, ist groß. Damit diese Bereitschaft auch umgesetzt wird, sind jedoch verstärkte Anstrengungen für eine bessere Vereinbarkeit von Pflege und Berufstätigkeit wie ein Ausbau der unterstützenden Infrastruktur notwendig', so Prof. Köcher. Mit dem provokanten Statement 'Alterung frisst Produktivität' startete Prof. Bert Rürup, Vorsitzender des Kuratoriums, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, die Diskussion. 'Die Zahl der Personen im erwerbstätigen Alter wird in den nächsten Jahrzehnten sehr viel schneller zurückgehen als die der Gesamtbevölkerung. Wenn bei dieser Perspektive der Wohlstand per Kopf in der Zukunft weiter so zunehmen soll wie bisher, dann müssen die weniger werdenden Erwerbspersonen produktiver werden.' Gemäß Prof. Rürup ist aber nicht nur die Verlängerung der Lebensarbeitszeit entscheidend, mindestens genauso wichtig sei es, die Vollzeitbeschäftigung von Frauen zu erhöhen. Darüber hinaus seien unter anderem obligatorische Vorschuljahre und Ganztagsschulen erforderlich, um die Effizienz des Bildungssystems zu erhöhen. Mit über 200 teilnehmenden Experten hat das 1. Berliner Demografie Forum an der ESMT European School of Management and Technology eine positive Resonanz bei Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft erhalten. Mit dem Forum haben die Initiatoren, das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend und die Allianz, eine Plattform geschaffen, die dazu beiträgt, die Relevanz des Themas nachhaltig ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.
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